thematik lichtet immer wieder spürbar die Reihen der Musikzöglinge; eine weitere Verfeinerung der pädagogischen Techniken von Seiten der Lehrer könnte vielleicht bei musikalisch besonders talentierten Schü lern manchen Härtefall vermelden. Die mu sikalische Begabungsverteilung in den ein zelnen Klassen zeigt das unauffällige Durchschnittstalent quantitativ im Vorder grund, ein kleinerer Teil scheint für die pro fessionelle Musikausübung geeignet, aus gesprochene Spitzentalente sind selten an zutreffen. Die Absolventen haben bisher in der Mehr zahl die Instrumentale Weiterbildung ge wählt, einige studieren Musikerziehung, Gesang, Dirigieren oder besuchen die Päd agogische Akademie; eine Absolventin hat sich bisher für das Medizinstudium ent schlossen. Die Wirksamkeit des Musikgymnasiums nach außen fußt auf der peniblen Pflege der Ensembleübungen; die starke Betonung der musikalischen Praxis liegt im Lehrplan be gründet, der alle theoretischen Fächer Im Hinblick auf ihre Brauchbarkeit beim kon kreten Musizieren dargeboten haben will. So eignet sich das Fach Chorgesang aus nehmend gut für fundamentale Gehörbil dung, geatmete, daher körperlich erlebte Phraslerung und Artikulation, für Melosübungen und stilistische Studien, für die Entwicklung von Klangsinn und rhythmi scher Empfindung; das Fach Chorgesang ist für alle Studierenden des Musikgymna siums durch alle fünf Jahre verpflichtend. In zahlreichen Konzerten wurde bisher der Acapella-Gesang mit Werken der Renais sance, der Barockzeit und der Romantik ge pflegt; mit besonderer Sorgfalt wird die zeit genössische Musik behandelt, deren Dar stellung mit der gleichen selbstverständli chen Leichtigkeit erfolgen soll wie die der traditionellen Musik; daher finden in den Chorprogrammen Stücke von Hindemith, Strawinsky, David, Heiller, Kubizek, Gat termeyer, Dallinger, Doppelbauer, Bauern feind etc. immer wieder ihren sicheren Platz. Rundfunkaufnahmen mit Kompositionen oberösterreichischer Zeitgenossen, Ra diomessen in Direktübertragung mit moder ner Kirchenmusik sowie Piattenaufnahmen runden die Tätigkeit des Chores ab. Die Zu sammenarbeit mit der,,Jeunesses musicales" und dem Oö. Volksbildungswerk bot auch Gelegenheit zur Wiedergabe oratorischer Chorwerke, etwa Händeis ,,Messias" und ,,Belsazar", die auch in Wilhering, Sierning, Ternberg und Arnreit aufgeführt wer den konnten, Beethovens C-Dur-Messe sowie der ,,Missa solemnis". Auch das Fach Orchesterübung wuchs in letzter Zeit zu großer Bedeutung heran, da sich das Ensemble stark erweitern konnte und damit zur symphonischen Literatur Zu gang fand. So gelang es, nach den Violin konzerten, der h-Moll-Suite von Bach und der ,,Feuerwerksmusik" von Händel (mit schuleigenem Trompeterteam!) die Sym phonie ,,Mit dem Paukenschlag" von Haydn, Mozarts ,,Juplter"-Symphonle so wie die Klavierkonzerte KV 459, 488, 466, das Klavierkonzert von Grieg, Schumanns Cellokonzert, Strawinskys Pulcinella-Suite, Bartoks ,,Tanzsuite" mit vielem Lob der Lin zer Musikkritik aufzuführen. Außerdem wurde Dvoraks Streicherserenade op. 22 auf Platten aufgenommen, der Vortrag der Streicherserenade von Tschaikowsky er wirkte beim Leobener Wettbewerb ,,Jugend musiziert 1979" den ersten Preis sowie den Sonderpreis des Brucknerorchesters. Die Ensembles des Musikgymnasiums spielen und singen jedoch nicht allein in Linz, in verschieden großen Besetzungen werden Symphoniekonzerte, Oratorien, Kir chenmusiken und Operettenkonzerte im ganzen Land gegeben, manchmal bis zu 40 Veranstaltungen pro Jahr. Zurzeit läuft in Zusammenarbeit mit der oö. Arbeiterkam mer eine Aktion ,,Werkskonzerte", in deren Rahmen Haydns Symphonie ,,Mit dem Pau kenschlag" und Gershwins ,,Rhapsodie in Blue" als eine Art ,,Lehrllngshörerzlehung" dargeboten werden. Zwei Auslandsreisen krönten die bisherige Tätigkeit des Orchesters: 1978 erfolgte eine Tournee nach Polen (Zyryrdow, Sziernevice, Warschau, Krakau), 1980 nach Frank reich (sechs Konzerte in Paris und Lyon). Insgesamt scheinen die Qualitäten des Lin zer Musikgymnasiums so weit gediehen, daß es die volle Aufmerksamkeit der Öffent lichkeit wie der zuständigen Stellen verdient und daß sich die Schaffung von adäquaten Volks- bzw. Hauptschulen sowie die Bereit stellung eines großzügig geplanten Schü lerheimes mit optimalen Übungsmögllchkeiten als gewinnbringende Investition erwei sen müßten. Bücher Musikalien Landkarten Antiquariat am besten bei NEUGEBAUER 4010 Linz, Landstraße 1 Taubenmarkt, Tel. 71 7 66-0 Landstraße 97, Tel. 71 7 66/Dw. 33
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2