Oberösterreich, 31. Jahrgang, Heft 2, 1981

iliii iLX sichtigung, Termin- und Spielstättenüber schneidungen werden selbstverständlich vermieden, immerhin könnte das „Bruck nerfest im Land", das von der Bevölkerung gerne angenommen wird, mit ein Anstoß gewesen sein, daß der ,,große Bruder" In ternationales Brucknerfest seine Aufmerk samkeit wieder in verstärktem Maße ein heimischen Ensembles und der Aufführung Brucknerscher Musik auch außerhalb der Linzer Stadtgrenzen zuwendet. - Und wenn schon von Festivals die Rede ist, wollen wir die oberösterreichischen Stiftskonzerte nicht vergessen. Hier ist es einer initiativen Künstler- und Managergruppe mit Unter stützung der kunstfreundlichen Volkskredit bank und des Landes Oberösterreich (Sub vention 1980: S 130.000.-) gelungen, bin nen sieben Jahren ein überregional beach tetes Gütesiegel ,,Stiftskonzerte" zu schaf fen. Die Organisatoren der Stiftskonzerte haben es nicht nur verstanden, ein alleror ten anerkanntes Festspielniveau zu errei chen und zu halten, sondern sie wissen das spezielle Flair der großen oberösterreichi schen Kiöster auch optimal für die gute Sa che zu nützen. Effiziente Werbung, perfek tes Service und hoher künstlerischer Stan dard sind die keineswegs leicht zu befol genden Rezepte, denen sich die Stiftskon zertleute mit Prof. Hans Petermandl an der Spitze verschrieben haben. 15 ausverkaufte Konzerte mit insgesamt ca. 6000 Besuchern pro Saison ergeben einen eindrucksvollen Leistungsbeweis für ein Unternehmen, das 1974 faktisch aus dem Nichts begonnen hat und heute das führende Kammermusik-Fe stival des Landes darstellt. Doch auch ringsum zeigt sich reges Leben: da ist der ,,Musiksommer Klaus" zu nennen, der für das südöstliche Oberösterreich einen uner setzlichen kulturellen Kristallisationspunkt darstellt und auf eine noch längere Tradition als die ,,Stiftskonzerte" verweisen kann. Sein Manko ist keinesfalls ein künstleri sches, sondern höchstens ein geographi sches. Das gleiche Problem haben in der diagonal gegenüberliegenden Nordwest ecke Oberösterreichs die Europäischen Wochen Passau, die nun schon seit Jahren das Innviertel in ihren attraktiven Konzertka lender miteinbeziehen. Im Mühlviertel do miniert das Stift Schlägl mit seinem dreiteilig aufgefächerten Musiksommer (Orgelkon zerte, Serenaden, Musikseminare), ergänzt vom Rohrbacher Orgelsommer. Irh Salz kammergut und Attergau haben Konzerte vor allem in Gmunden, Lenzing und im Schloß Kammer eine Heimstatt, während sich im Zentralraum auf dem Konzertsektor der Kulturring Weis und die Stifte St. Florian und Wilhering bemerkbar machen. Nicht zu letzt entfalten die drei Statutarstädte Linz, Wels und Steyr ein ebenso reges, wie ei genständiges Musikleben, an dem die jewei ligen Kulturämter bzw. Veranstaltungsge sellschaften maßgeblich fördernden und or ganisatorischen Anteil haben. Einen eigenen kleinen Bereich bilden schließlich Operette und Oper. Die Operette hat in den aus Kultur- und Fremdenver kehrsmitteln hochsubventionierten (1979: S 700.000.-) Bad Ischler Operettenwochen eine bleibende Heimstatt gefunden und stellt eine glanzvolle Attraktion der Som mersaison im Salzkammergut dar. Die Oper dagegen, und zwar genauer gesagt, die Kammeroper, wird in Grein besonders ge-

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