Oberösterreich, 31. Jahrgang, Heft 2, 1981

Arbeitsfoto von der Orgelrestaurierung Im Alten Dom r Itf '0^ Pf tä nü Mayrhofer von 1920 kamen nicht zur Aus führung. Letzterer hatte wohl nach den Brelnbauers die Pflege übernommen und auch einmal die von Josef Breinbauer an gebrachte Lederbeschilderung zu den Re gisterstangen mit Schildchen aus Porzellan überschraubt. Hier muß ergänzungshalber angemerkt werden, daß 1909, nach Fertigstellung des neuen Immaculata-Domes von Linz, die Kir che (seither ,,Alter Dom" benannt) wieder den Jesuiten zur Verfügung gegeben wurde. 1952 sind wir vom Einbau eines elektrischen Gebläses unterrichtet. Bis 1978 stand das Instrument in Pflege bei Wilhelm Zika sen. und jun., der Oö. Orgel bauanstalt und Bruno Riedl. Will man nach gezeigter geschichtlicher Entwicklung des Instrumentes auf den Her gang der Restaurierungsarbeiten eingehen, so muß zuvor festgehalten werden, daß schon nach 1952 durch Einflußnahme loka ler Orgelliebhaber an eine der Zeit entspre chende Anpassung des Instrumentenspie les an technische Erweiterungen zur ,,All zweckorgel" gedacht war, aber aus finan ziellen Gründen eine Durchführung nicht zustande kommen konnte. Der Bau der neuen Marcussen-Orgel im ,,Neuen Dom" hatte in Linz das Verständnis für qualitätsvollen Orgelbau allenthalben geweckt. Damals war erstmals zusammen mit dem Brucknerbund des Landes Ober österreich unter Betreiben des verstorbenen Linzer Musikprofessors Johannes Unfried und des Verfassers (damals als Gymnasiast Organist dieser Orgel) eine Wiederherstel lung besprochen worden, die eine finan zielle Basis haben sollte. Der Präsident des Brucknerbundes, Steininger, starb, ohne daß es zur versprochenen Einladung des gewünschten Fachmannes Lulgi TagliavinI aus Bologna kam. So ruhte das Projekt einige Jahre, wenn gleich inzwischen der Verfasser sich um entsprechende historische Untersuchungen bemühte. Der - inzwischen ebenfalls ver storbene - nachfolgende BrucknerbundPräsident Toni Hofergriff aberdie Ideenach 1971 wieder auf. Es kam zu ausgedehnten Sitzungen, die eigentlich ohne Resultat blieben, außer der einstimmigen Meinung: Die Orgel müsse bald vordem Verfall geret tet werden. Diverglerungspunkte der Gespräche waren: Auf Grund der eben Im Fertigwerden begrif fenen Wiederherstellung der Innsbrucker Hofkirchenorgel von 1558 durch einen aus gezeichneten norddeutschen Orgelmacher war man gewissermaßen einseitig vom Er gebnis eines Wiedererweckens eines ur sprünglichen Zustandes beeindruckt. Gleichzeitig geisterte auf Denkmalpflegee bene der neue Slogan vom ,,gewachsenen Zustand" herum. Dazu kam noch die nicht geklärte Finanzierung, die auf Grund des Subventionsplanes eher eine einheimische, diesbezüglich unerfahrene Firma beauftra gen wollte. Diesen drei Kriterien stand nun die Bedeu tung der Orgel Im Alten Dom von Linz als In strument gegenüber, das erstens als letztes den größten Bestandesteil einer ehemali gen Chrismanorgel in sich trug, zweitens ein fast unverändertes Klangbild einer schon schützungswürdigen Restaurierung der Mitte des 19. Jahrhunderts wiedergab, und drittens durch das Spiel des Domorganisten Anton Bruckner in bezug auf dessen Person eine Besonderheit erfahren hatte. (Wenn gleich der Richtigkeit halber nochmals an gemerkt werden muß, daß Bruckner durch die lange Verzögerung der Restaurierung von 1857 bis 1867 nur ein Provisorium an Domorgel zur Verfügung stand.) Wäre es an sich auf der Hand gelegen, den Zustand der von Bruckner zweifellos beein flußten Restaurierung durch Josef Brein bauer mit Abschluß Im Jahre 1867 auf Grund bestens belegbarer Archivalien wie derherstellen zu lassen, kamen die Fach leute, Im speziellen waren es Otto Biba und Josef Mertin, die den Beratungsauftrag des Denkmalamtes durchführten, überein, wohl die jüngeren Eingriffe des 20. Jahrhunderts zu eliminieren, im wesentlichen aber den

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2