ein und bittet in einem Brief vom 14. Jänner 1857 das Bisctiöfiiche Ordinariat, ,,daß mit Hinblick auf die der Vollendung sicfi nä hernden Restaurierung der Domorgel (nur in den früheren Stand) ... die Ausführung der bereits beantragten Vergrößerung der Do morgel durch zwei bis drei Register von 8 und 16 Fuß zum Behüte der Choraibegleitung und der vollständigen Stimmung der Orgel (wie auch die nothwendige Abhülfe einige Gebrechen im Mechanismus sowohl im Manuale als auch im Pedal) schon jetzt bewilligt und in Vollzug gesetzt werden wol le . . ." Im darauffolgenden Juni erstellte Josef Brelnbauer einen Kostenvoranschlag, der die Arbeiten entsprechend detaillierte und uns auch zusätzlich wesentliche Rückblicke auf das Chrismansche Werk bietet. Sein Wortlaut sei der Wichtigkeit halber wieder gegeben: Überschlag überjene Verbesserungen der Domorgel zu Linz, welche nicht zur Hebung des Chores und zur Zu rücksetzung des Positives gehören. A. Nachdem die Windlade für das untere Manual nicht wie bei andern Orgeln mit Schleifen ge macht ist, so kann in diesem Manual keine Ver änderung in den Stimmen hervorgebraucht wer den, sondern es ist nur als eine Mixtur zu betrach ten, und kann zur Begleitung des Choralgesan ges gar nicht gebracht werden. Auch ist hier zu bemerken, daß bei Stockungen derTasten in den oberen Manualen dieses untere nicht gebraucht werden kann. Um diesen Übelstand zu beseitigen und dem Werk einen kräftigen Klang zu geben, wird eine ganz neue Windlade, 8 Schuh breit, 2 Schuh 6 Zoll tief gemacht 150 fl Register für dieses untere Manual, als Hauptwerk: 1. Principal, 8 Fuß, von gemischtem Zinn, werden die zwei großen Oktaven neu gemacht, weiter hinauf wird das alte Pfeifwerk verwendet 185 fl 2. Mixtur, fünffach, wird das alte Pfeifwerk reparirt und verwendet 30 fl 3. Superoctav, 2 Fuß, wird das alte Pfeifwerk reparirt und ven/vendet 5 fl 4. Octav, 4 Fuß, wird das alte Pfeif werk reparirt und verwendet 10 fl 5. Ouint, 3 Fuß, wird das alte Pfeif werk reparirt und verwendet 7 fl 6. Salicional, 8 Fuß, von gemischtem Zinn, wird neu gemacht 160 fl 7. Coppei, 8 Fuß, gedeckt, von Holz, wird neu gemacht 60 fl 8. Pordun, 16 Fuß, gedeckt, von Holz, wird neu gemacht 120 fl 9. Ouint, 6 Fuß, wird von unten herauf bis zum H neu gemacht, weiter hinauf wird altes Pfeifwerk verwendet 10. Picolo, 4 Fuß, wird das alte Pfeifwerk verwendet B. Für die Herstellung der 9 neuen Registerzüge, wozu die alten Drechs lerknöpfe venwendet werden, dann für Abänderung der Abstrakter zum üntermanual und Befestigung der Wind lade sammt Windleitung hierzu Im mittleren Manual sind 20 Register züge angebracht, wovon aber nur Ein Register durch das ganze Manual ge spielt werden kann, nämlich: Principal 8 Fuß. Die übrigen sind halbe, und theilweise zusammengekopeite Züge. Da nun diese Windlade, welche aus der Klosterorgel zu Engelhartszell hierher verwendet wurde, meistens aus halben Registern besteht und für diesen Kasten sehr unzweckmäßig ist, weil man im Falle einer Stockung nur mit großer Mühe in den Windkasten kommen kann, um Abhilfe zu leisten; da ferner die Stellung des Pfeifwerks sehr gedrängt ist, die doch in diesem großen Kasten sehr bequem gestellt gemacht werden könnte, und eben wegen Vermeidung der Stockungen die Spielart jetzt sehr schwer sein muß; obendrein noch diese Windlade schon bedeutend vom Wurme ange griffen ist: so ist es, besonders auch wegen Vereinfachung des Mechanis mus in den Registerzügen und der daraus folgenden Vermeidung der auch im heurigen Frühjahre eingetre tenen Stockungen derselben, so wie auch, um das Werk in allen seinen Theilen dauerhaft und zweckentspre chend herstellen zu können, nothwendig, daß auch diese Windlade neu ge macht werde, und zwar 9 Schuh 9 Zoll breit und 2 Schuh 6 Zoll tief Auf diese Windlade kommt folgendes Pfeifwerk zu stehen: 1. Principal, 8 Fuß, wird theilweise das alte verwendet. Da aber dieses durchs halbe Manual im Baß von Holz ist, so werden im Baß nur die großen 8 Pfei fen beibehalten, und die übrigen aus gemischtem Zinn neu gemacht 2. Mixtur, 3 Fuß, vierfach, wird das alte Pfeifwerk reparirt und venvendet 3. Superoctav, 2 Fuß, wird das alte Pfeifwerk reparirt und verwendet 4. Octav, 4 Fuß, wird von unten herauf bis zum mittleren H aus gemischtem Zinn neu gemacht, von dort an wird das alte Pfeifwerk verwendet 5. Vox humana, 8 Fuß, wird von unten herauf bis zum mittleren H aus ge mischtem Zinn neu gemacht, von dort an wird das alte Pfeifwerk verwendet &11 iiii.:: Blick vom Linzer Hauptpiatz auf die Turmfassade des Alten Domes (Jesuitenkirche hl. Igna tius). Foto: Diözesanbildstelle Linz Rechts: Alter Dom, Innenraum (Langhaus), Blick auf die Orgel nach der Restaurierung. Foto: Diözesanbildstelle Linz
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