Oberösterreich, 31. Jahrgang, Heft 2, 1981

Gipsmodell für die in Bronze ausgeführte Porträtbüste Anton Bruckners im Geburtszim mer des Komponisten in Ansfelden, 1970. Foto; Franz S. Forster zwar auf keine so großen wie früher nach Italien, Frankreich und Deutschland, wo er vor allem Kunststätten, Museen, aber auch Opernhäuser aufgesucht hat, ein besonde rer Freund der Wagnerschen Musik, wie er ist. Seine Lieblingsoper ist der ,,Lohengrin". Nun genügt ihm Österreich. Von Forsters inneren Erlebnissen sei noch einmal auf seine Hingabe an Anton Bruckners Person und Werk hingewiesen. ,,Es ging mir vor allem darum, Bruckner als den überragenden Geist, dessen Bedeu tung in der Kunst ihm selbst wohl auch be wußt war, darzustellen und mich keines wegs mit der bloßen formalen Ähnlichkeit zu begnügen. Von Anfangen aberwar mir klar, daß es, um zu einem solchen Ziel zu gelan gen, das Wichtigste ist, in sein Werk einzu dringen, soweit dies einem musikalischen Laien überhaupt möglich sein kann. Zu die ser Erkenntnis kam ich bereits seinerzeit in Wien, als ich an meiner ersten Brucknerbü ste arbeitete. Schon damals, 1922, ver säumte ich kaum eine Gelegenheit, ins Kon zert zu gehen, sobald eine Brucknersym phonie am Programm stand. Das half mir auch tatsächlich bei der schwierigen Arbeit weiter. Es war in diesen Jahren, wie man sich denken kann, ziemlich umständlich und schwierig. Jetzt, 1970, hatte ich es wesent lich einfacher und leichter. Ich brauchte mir ja nur den Plattenspieler im Atelier aufzu stellen und konnte so unter der unmittelba ren Einwirkung seiner gradiosen Werke ar beiten. Nun war mein Arbeitsraum ganz von den mächtigen Tönen des Meisters erfüllt. Und das war, so glaube ich, die richtige At mosphäre, die ich bei meiner Arbeit brauch te. Unter der gewaltigen Wirkung dieser Symphonien oder des Je Deums, die ich nun wiederholt, oder auch einzelne Teile daraus, beliebig oft abspielen konnte, er stand in meinem Inneren das Bildnis des Florianer Meisters schon ganz anders, als man es von verschiedenen Fotos kennt: weitaus mächtiger und ins Überirdische ent rückt. Ja, mir schwebte auch der Gigant vor, als den ihn bereits Hugo Wolf nach der Ur aufführung der VIII. Symphonie bezeichnet hat. Auf solche Art glaube ich, nun doch dem Wesen Bruckners, des großen Meisters, ei nigermaßen nähergekommen zu sein, und ich meine, auch ein wenig von seiner über ragenden Größe in dieser Büste zum Aus druck gebrachtzu haben, was mir bei dieser Arbeit als das höchste Ziel galt. So ist also diese Büste entstanden. Sie ist etwas über lebensgroß und ist meine letzte Büste vom Florianer Meister." fi Vlämlscher Meister um 1700, ,,FLANDRISCHE LANDSCHAFT", 58 x 71 cm CXIALlTÄTVa^ GEMÄLK ALTER&NEUER MEISTER (t-OJHDT) ERLESENE ANTIQUimEN 4020Linz, Klosterstraße 14- Telefon0732/70086 - Geschäftszelten: Montag-Freitag 10-12und 15-18Uhr,Samstag 10-12Uhr

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2