Oberösterreich, 31. Jahrgang, Heft 2, 1981

Porträtbüste des Linzer Bischofs Franz Josef Rudigier, Untersberger Marmor, 1953 aufgesteiit im Neuen Dom von Linz. Foto: Franz S. Forster Kruzifixes auf dem Hochaitar der Pfarrkirche Attnang-Puchheim, Lindenhoiz 1941. Foto: Franz S. Forster r DEM GRUNDER DES IMMACULATADOMES EHRW. DIENER GOnES FRANZ JOSIF RUDIGIER BISCHOF VON LINZ 12 <5.1853-29.11.1884 ^ m man nimmt ihn gerne im Gedächtnis mit ins Niederösterreichische, also auf dem seiner zeitigen Weg des Gottgesandten Severinus. Als einziges Bildnis, das dem IVlythenkreis der griechischen Antike angehört, hat Franz S. Forster in den siebziger Jahren eine Aphrodite Anadyomene im großen und gan zen fertiggestellt, möglich, daß er sie noch geringfügig überarbeitet. Eigentlich ist es ein Zufallswerk, dennoch aber wesentlich für ihn. Aus einem Laaser Marmorbiock, für eine Heiligenfigur gedacht, auch schon be arbeitet, aber durch Abspringen einer Platte beim Meißeln des Kopfes für diese ur sprüngliche Figur unverwendbar, hat er den Frauenakt der griechischen Liebesgöttin als Halbfigur herausgehauen. Man weiß von dieser Aphrodite Anadyomene durch ein Gemälde (das nicht mehr auf uns gekom men ist) des griechischen Malers Apelles, eines Freundes Alexanders des Großen. Dieses Bild hat dem griechischen Künstler großen Ruhm eingebracht, ja seinen Namen unsterblich gemacht. Daß Franz S. Forster mit seiner Aphrodite Anadyomene, wie er betont, seinen Schaffenskreis beschließen will, bekräftigt seine Auffassung von der an tiken Plastik, sie sei auch für die Bildhauer unserer Tage maßgebend. Forster steht mit dieser Kunstauffassung nicht allein in unserer Zeit. Auch der 1907 in Pfarrkirchen/Niederbayern geborene Bild hauer Hans Wimmer - er lebt in München und ist in Oberösterreich durch seinen Christophorusbrunnen auf dem Oberen Stadt platz von Schärding, der ,,Silberzeile", wie durch verschiedene Ausstellungen seiner Werke im Rahmen der Innviertier Künstler gilde, deren Gildenmeister er ist, bekannt geworden - beweist durch seine Plastiken, die sich ailerdings grundsätziich von denen Forsters unterscheiden, daß er mit unserem Künstler aus St. Florian gleichen Sinnes ist. Zwischenspiele für Franz S. Forster sind Porträts (Büsten und Reliefs) verschiedener Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, so von dem in die österreichische Landes geschichte eingegangenen oberösterrei chischen Landeshauptmann J. N. Hauser aus Adneter Marmor, die im Linzer Landes museum steht und als Relief (gelber Travertin) im Hauserhof zu Linz angebracht ist. Weiters sei auf die Büsten der Linzer Diözesanbischöfe Rudigier und Hittmair, des Primars des Ailgemeinen Krankenhauses Linz, Dr. Brenner, des Mundartdichters Hanrieder und auf das Relief des Land tagspräsidenten Mandorfer hingewiesen, ebenso auf die Büste von Forsters Vater (Nußholz) und die des bedeutenden ober österreichischen Historikers Ignaz Zibermayr (Lindenholz), des langjährigen Landesarchivdirektors in Linz, Verfasser des Wer kes ,,Noricum Baiern und Osterreich, Lorch als Hauptstadt und die Einführung des Chri stentums", übrigens ein Onkel der Frau un seres Künstlers. Dieses Material, Holz, besonders das wei che Lindenholz, lenkt uns zu den Schöpfun gen Forsters aus diesem Werkstoff. Er liebt ihn, das liegt wohl zunächst in seiner Lehr zeit in der Halistätter Schule begründet. Mit Josef Furthner ist er einer unserer bedeu tendsten Biidschnitzer, auch hierein großer Künstler, der nicht nur Figuren aus Holz schnitzt, sondern sie gestaitet.

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