Oberösterreich, 31. Jahrgang, Heft 2, 1981

Ich erlaube mir auf das Presseecho hinzu weisen, mehrere 100 Artikel und Kritiken jährlich, dazu ständige Einblendungen im Rundfunk sowie Hinweise und Ausschnitte im Fernsehen. 1974,1975 und 1978 veranstaltete die Ope rettengemeinde auch ein Sommerseminar zur Förderung des Nachwuchses und konnte namhafte Theaterfachieute begrü ßen. Das Seminar mußte angesichts der eingeengten Finanzlage leider eingestellt werden. 1975 gab es in Bad Ischl unmittelbar nach dem Tod vorT Robert Stolz das erste Ge dächtniskonzert überhaupt, es wurde vom Rundfunk in verschiedene Länder Europas übertragen. Durch den Abend führte Marcel Prawy. Alle diese Aktivitäten nützen nicht nur dem Veranstalter, sondern auch dem Ort, in dem sie stattfinden. Eine wirtschaftli che Belebung ist nicht zu leugnen, nicht nur die Gäste, sondern auch die Künstler geben hier ihr Geld aus. Mehr als. 85 Reisebüros im In- und Ausland sind Kartenstellen und ebenfalls als Werbe faktor zu betrachten. Die Saison dauert vom Juli bis Anfang September, der Kartenvor verkauf beginnt ab Oktober des Vorjahres. Die Anzahl der Mitwirkenden der Operet tenwochen entspricht einem mittelgroßen Landestheater (35 Orchestermitglleder, 7 Mitglieder künstlerische Leitung, 25 Soli sten, 14 Berufschoristen, 20 Extrachoristen, 20 Personen mit administrativem und tech nischem Dienst - insgesamt 121 Mit wirkende). Sie kennen nun einige Schwierigkeiten und Probleme der Operettengemeinde und auch einige ihrer Pluspunkte. Daß Operette Im mer Geschmackssache war und bleiben wird, steht fest. Soll es jedoch nur progres sives oder nur didaktisches Theater geben? Soll Österreichs Kulturspektrum nicht Platz für viele Genres haben? Man lernt nichts bei einer guten Operette - außer herzlich la chen und das Ist in unserer Zelt viel wert. Je des Stück, ob Operette oder ernstes Thea ter, mißt sich am Standard seiner Auffüh rung. Daß die Ischler mit sehr kleinen Mitteln bemüht sind, ihr Bestes zu tun, dürfen Sie gerne glauben. Für alle, die mit diesem Sommertheater zu tun haben, ist es wichtig stes Ziel, das Publikum zufriedenzustellen. Es ging daher das Bestreben der Operet tenwochen Bad Ischl, die vor zwanzig Jah ren gegründet wurden und heuer dieses Ju biläum sowie den 80. Geburtstag ihres Mit begründers und Intendanten Professor Eduard Macku feiern, immer dahin, allen Schwierigkelten zum Trotz an die glorreiche Vergangenheit anzuknüpfen und eine Tradition neubelebt zu bewahren. Ein Pluspunkt war es auch immer, daß man den Mut zur Originaltreue besitzt und die Operetten nur geringfügig bearbeitet, ge rade soviel,,entstaubt", wie notwendig. Sie verdienen vollen Respekt und sollen von der Inszenierung her möglichst ernst genom men werden. Allzuviel ,,hinterfragen", mo dernisieren und umdeuten, tötet Ihren leich ten, nostalgischen Charme nur allzuoft. Auch ist eine prunkvolle Ausstattung gar nicht so wesentlich, die typisch österreichi sche Operette der,,goldenen" und ,,silber nen" Ära verträgt dank Ihrer bezaubernden Musik durchaus Sparsamkeit. Große Revueoperetten der auslaufenden Operet tenzeit oder Musicals wurden hier nie kom poniert. Bei den bereits erwähnten räumli chen Problemen waren die Ischler klug ge nug, in ihren sozusagen naturgegebenen ,,klassischen" Grenzen zu bleiben. Solange das Publikum gerne die Ischler Operette annimmt, werden sich die Verant wortlichen bemühen, diese sommerliche kulturelle und fremdenverkehrswirksame Attraktion zu erhalten. "Aktion " ""ö "^'<urh;u

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