Oberösterreich, 31. Jahrgang, Heft 2, 1981

Szenenaufnahme von der Aufführung des Händeischen Oratoriums ,,Saul" In der Stifts kirche Wilhering. Foto: P. Wurst m i m Auch das Stift Schlägl bietet jeden Sommer hindurch einen Orgelzyklus an, der vorab auf der 1634 von Andreas Putz erbauten Hauptorgel durchgeführt wird. Zwei exzel lente ,,hauseigene" Organisten - Rupert Gottfried Frieberger und Ingemar Melchersson - kümmern sich um interessante Pro gramme und um eine reichhaltige Schall plattendokumentation der Schlägler Orgel aktivitäten. An der 1746 entstandenen Wilheringer Ghororgel werden jährlich zwei Konzertzyk len ausgetragen: der von Elisabeth Gober betreute ,.Wilheringer Orgel-Mai", drei bis fünf Konzerte mit vornehmlich altitalieni scher Orgelmusik, sowie der von Juni bis September dauernde ,,Internationale Wil heringer Orgelsommer" (künstlerische Lei tung: August Humer), der in acht bis zehn Konzerten Organisten aus Frankreich, Spa nien, Amerika, England, Deutschland und der Schweiz mit Werken, die dem speziellen Instrumententyp der barocken Kleinorgel gerecht werden,' präsentiert. Zahlreiche Rundfunkaufnahmen sowie Plattenproduk tionen bei Philips, Decca und Extempore weisen auf die Bedeutung der Wilheringer Ghororgel hin. Schließlich sei noch auf die Orgel der ehemaligen Stiftskirche Waldhau sen mit ihrem prachtvollen Prospekt hinge wiesen, hinter dem sich ein durchaus wert voller Klangkörper befindet. Die in den Mo naten Juli und August locker verteilten Or gelveranstaltungen gehen zumeist auf die Initiative Wiener Orgelkreise zurück, die eine gute Orgel in einem waldreichen Erho lungsgebiet zu schätzen wissen. Die Klöster haben seit ihrer Entstehung ei nen wesentlichen Funktionswandel durch gemacht. Aus Vorposten für die Verbreitung des Christentums sind ruhige Seelsorgesta tionen geworden, die mithelfen sollen, einen geregelten Verlauf religiöser Betreuung zu garantieren. Aus den kulturellen Neuerern, die bei Rodung, Siedlung, Handwerk, Kunst und Wissenschaft an vorderster Front stan den , sind Bewahrer derTradition geworden, von Staat und Gesellschaft anerkannte Denkmalpfleger. Die oberösterreichischen Klöster fügen sich in dieses neue Aufgaben gebiet bestens ein.

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