Oberösterreich, 31. Jahrgang, Heft 2, 1981

Der Marmorsaal des Augustiner-Chorherren stiftes St. Florian als Konzertsaal. Aufnahme von einem Konzert am 23. Mai 1974 mit Gerhard Dallinger, Franziska Posch, Franz Mayer, Inge Friedl und Rudolf Bruckböck. Foto: P. Wurst 0 m auch gegen den Applaus in der Kirche kei nen Einwand hatte. So ergab sich seit etwa 1965 eine lebhafte Zusammenarbeit zwischen der schlagkräf tig gewordenen ,,Kantorei des Gymna siums", einem Oratorienchor, bestehend aus rund 120 Knaben- und Männerstimmen, dem Kammerorchester ,,Collegium musicum Linz" und dem Jugendreferat der Stadt Linz, das für die Belange der ,,Musikali schen Jugend" als Veranstalter auftrat und einen Teil der Wilheringer Kirchenkonzerte organisatorisch betreute. In Zusammenar beit mit der,,Musikalischen Jugend" wurde in der Stiftskirche eine Reihe großer Orato rien produziert: Händeis ,,Messias",,,Judas Makkabäus", ,,Samson", ,,Belsazar" und als Höhepunkt der Händelpflege die szeni sche Aufführung des Oratoriums ,,Saul" mit Solisten des Linzer Landestheaters mit Fre derik Mirdita als Regisseur. Weitere ,,Jeunesse"-Konzerte brachten Haydns,,Schöp fung", Mozarts c-moll-Messe, die TeDeum-Vertonungen von Gharpentier, Bruckner und Kodaly. In eigener Regie brachte die Kantorei des Gymnasiums Programme mit den drei Pas sionen, der Weihnachtshistorie und den ,,Sieben Worten" von Heinrich Schütz, von Bach wurden das Markuspassionsfragment, das Osteroratorium, das Magnificat und das Himmelfahrtsoratorium dargeboten, Joseph Haydns ,,Stabat mater", eine Reihe großer Messen von Mozart und Haydn sowie Beet hovens C-Dur-Messe ergänzten die Aktivi täten der Kantorei. An Instrumentalwerken wurden, immer in Zusammenarbeit mit dem ,,Collegium musicum Linz", von Johann Sebastian Bach das ,,Musikalische Opfer", die ,,Kunst der Fuge", die sechs ,,Brandenburgischen Kon zerte", die vier ,,Orchestersuiten", sämtli che Violinkonzerte und mit Nikolaus Wiplinger als Solisten zwei Klavierkonzerte gege ben. Ernst Kovacic spielte sämtliche Violin solosonaten und Hans Petermandl die ,,Goldbergvariationen". Mit dem Bruckner orchester gab es Aufführungen von Hindemiths ,,Mathis-Symphonie" sowie ,,Nobilissima visione", Regina Winkelmayr und Jo hann Wilfried Hübl gestalteten den RilkeHindemith-Zyklus ,,Das Marienleben". Seit 1976 ist die Wilheringer Stiftskirche auch Veranstaltungsort für Konzerte der LIVA im Rahmen des jährlichen Bruckner festes, wobei es vornehmlich zu Darbietun gen von Kammer- und Chormusik kommt. Es liegt in der Natur der Sache, daß das Lin zer Brucknerfest eine außerordentlich starke Bindung zum Stift St. Florian auf weist und daher viele Veranstaltungen des LIVA-Festivals im Brucknerort abgewickelt werden. So hörten wir sehr erfreuliche Kon zerte u. a. vom Stockholmer Rundfunkchor, Regensburger Domchor, von der Krakauer Philharmonie, nicht zu vergessen die gelun gene Wiedergabe der,,Achten" von Bruck ner in ihrer Erstfassung durch das Brucknerorchester unter der Leitung von Kurt Wöss. Ihren Höhepunkt fanden die Or chesterkonzerte in der St. Florianer Stifts kirche mit dem Auftritt Herbert von Karajans, derfürdie Eurovision Bruckners,,Achte" mit den Wiener Philharmonikern zelebrierte. Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit dem Linzer Brucknerkonservatorium und dem äußerst rührigen Sängerknabenchor

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