# f ',>Ä- <f%.d } %r■ $i| Ein anderes prominentes Beispiel barocker Apothese auf die Musik: Chorgestühl und Musiktribüne von Adam Franz (1690/91) mit Chororgei von Josef Remmer (1691) an der rechten Seitenwand der Vierung in der Stiftskirche St. Florian. Foto: M. Eiersebner Das Werkangebot der Stiftskonzerte ent spricht stilistisch weitgehend den Räumen, in denen musiziert wird, und kommt daher aus einem Bereich, der vom Frühbarock bis in die späte Wiener Klassik reicht. Romanti sches wird seltener, Zeitgenössisches nur in Einzelfällen präsentiert. Auffallend ist die Scheu der Veranstalter, gelegentlich eine Rarität, von denen doch viele in den Musikarchiven der bespielten Klöster liegen, aufs Programm zu setzen. Auch gegenüber der Sakralmusik verhält man sich eher reser viert, obgleich die traditionelle Literatur ein schlägige, kammermusikalisch besetzte Arbelten enthielte. Eine außergewöhnlich gute Hand beweisen die Verantwortlichen in der Auswahl der Künstler, immer wieder gelingt es ihnen, eine stattliche Anzahl interessanter, künst lerisch gereifter und international avancier ter Junginterpreten aufs Podium zu bringen, die in ihrer Artzu überzeugen vermögen, ob sie mit feiner Bedächtigkeit zu Werke gehen, wie Petermandl, Medjlmorec oder das Haydn-Trio, oder sich mit wilder Aggressivi tät durch die Musik wühlen, wie Heinrich Schiff oder die Leonskaja, ob sie elegante Gelehrsamkeit ausstrahlen wie der Cemba list Johann Sonnleitner, blühende Poesie wie Edith Mathisoderobsiean ihrer inneren Glut zu verbrennen scheinen wie Ernst Kovacic oder Gidon Kremer. Es gibt kaum ei nen Abend, der nicht zumindest strecken weise mitreißende Wirkung ausübt. Zu Recht reisen die faszinierten Zuhörer (in der vergangenen Saison waren es mehr als 7000) ihren Interpreten an den Wochenen den der Sommermonate von Stift zu Stift nach und freuen sich an dargebotenen Mu sik. Ausgedehnte musikalische Aktivitäten sind jedoch auch bei einigen nicht im Verband der Oberösterreichischen Stiftskonzerte aufscheinenden Klöstern zu verzeichnen, in Reichersberg zum Beispiel hat sich seit vielen Jahren eine in den Sommermonaten ablaufende Konzertreihe gebildet, die viele Zuhörer aus dem benachbarten Bayern an lockt und deren Programmm vorwiegend solistische Musik und Kammermusik bringt. Der mit schönen Fresken geschmückte, um 1695 errichtete Augustinussaal bildet dazu den stimmungsvollen Rahmen. Größere Konzerte, namentlich mit Werken oratorischer Prägung, werden durch das Nahver hältnis der Verantwortlichen zum Linzer Brucknerkonservatorium beziehungsweise zu den ,,Europäischen Wochen Passau" ermöglicht und finden in der spätbarock ausgestalteten großräumigen Stiftskirche statt. Konzerte mit Kammermusik organisiert
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