weise vier Aufführungen auf, in der folgen den Saison 1975/76 stand keine Bruck ner-Symphonie auf dem Programm. 1976 bis 1978 gab es so wie 1979/80 je eine In terpretation, während 1978/79 und 1980/81 je zwei Werke aufgeführt wurden. Auch hier, wie in den Brucknerfesten, das Bild weitgestreuter, nur schwer lenkbarer Programmierung. Immerhin wurde in einem Saisonkonzert die ,,Studiensymphonie" in f-Moii aufgeführt, leer ging lediglich die zweite Symphonie aus. Die Symphonien Nr. 4 und 8 wurden je dreimal dargeboten, die siebte zweimal, alle übrigen je einmal. Ebenso sind die Orchester und Dirigenten breit gefächert, in den sechzehn Aufführun gen gab es elf Dirigenten, davon acht nur je einmal. Karajan dirigierte viermal (die Berli ner Philharmoniker und dreimal die Wiener Philharmoniker), Eugen Jochum war zwei mal mit den Wiener Symphonikern zu Gast und Kurt Wöss bestritt mit dem Bruckneror chester zwei Konzerte. Ähnlich die Zahlen bei den Orchestern: die sechzehn Bruck nerkonzerte bestritten neun Orchester, sechs davon traten je einmal auf. Das Brucknerorchester wirkte viermal mit (zweimal unter Kurt Wöss und je einmal un ter Alexander Rumpf und Theodor Guschibauer), es folgen die Wiener Symphoniker (zweimal unter Eugen Jochum und einmal unter Lovro von Matacic), sowie die Wiener Philharmoniker (dreimal unter Herbert von Karajan). Glanziichter, wie sie in der Saison 1980/81 mit den beiden Konzerten der Wie ner Symphoniker unter Eugen Jochum und NIcht-sympfionische Werke außerhalb des Brucknerfestes (Übersicht 4) Werke 1973/74 Je Deum (zweimalige Aufführung) Locus iste Os justi Christus factus est Ave Maria (zweimalige Aufführung) Präludium und Fuge c-Moil 1974/75 Streichquintett F-Dur Je Deum Präludium und Fuge c-Moli 1975/76 Nachspiel d-Moii Fuge d-Moii Präludium C-Dur 1976/77 Keine Aufführungen 1977/78 Keine Aufführungen 1978/79 Präludium und Fuge c-Moil Locus iste 1979/80 Keine Aufführungen 1980/81 Keine Aufführungen Ausführende Brucknerorchester, Brucknerchor Linz, Davidchor Eferding, Linzer Singaka demie, Elisabeth Speiser (Sopran), Agnes Baltsa (Alt), Waldemar Kmentt (Tenor), Peter Meven (Baß), Alois Fo rer, Orgel, Kurt Wöss, Dirigent Singverein der Gesellschaft der Musik freunde in Wien, Heimuth Froschauer, Dirigent Alois Forer, Orgel Wiener Phiiharmonia-Quintett Bruoknerorchester, Brucknerchor Linz, Davidchor Eferding, Linzer Singaka demie, June Card (Sopran), Helga Wagner (Alt), William McKinney (Te nor), Kurt Rydi (Baß), Alois Forer, Or gel, Kurt Wöss, Dirigent Leopoidas Digris, Orgel Rainer Böhme, Orgel Elisabeth Uilmann, Orgel National-Vokaiensemble, Belgien, Hubert Schoonbroodt, Dirigent Lovro von Matacic gesetzt wurden, würde man sich auch ,,unterm Jahr" weiterhin wünschen. Das Publikum war jedenfalls von diesen beiden Konzerten besonders ange tan. Aufführungen von nicht-symphonischen Werken Anton Bruckners (Übersicht 4) während des Jahres haben Seitenheits wert. Sieht man von der dreimaligen Wie dergabe des ,,Te Deum" (zweimal anläßlich der Eröffnung des Brucknerhauses und einmal als Beiwerk zur neunten Symphonie in einem Sonntagnachmittagskonzert) und von einer Motettengruppe, die ebenfalls an läßlich der Eröffnung zweimal auf dem Pro gramm stand, ab, so verbleiben lediglich das Streichquintett F-Dur, einige Orgei stücke und das,,Locus iste". Hiersprichtein Vergleich zwischen den beiden Übersichten 2 und 4 für sich allein: Das Brucknerfest hat sich als Magnet erwiesen. So ideal sich das Brucknerhaus als Auffüh rungsstätte von Brucknerwerken anbietet, so intensiv wird Bruckner von hier aus auch wissenschaftlich und medial verbreitet. Auf dem Gebiet der Forschung wurden bisher die Weichen für eine in Osterreich einmalige Zusammenarbeit zwischen der Linzer Veranstaitungsgeseiischaft (LIVA) und der österreichischen Akademie der Wissen schaften gestellt. Die Verbreitung von Bruckners Werk über die Medien wird einer seits in Form von ORF-Übertragungen aus dem Brucknerhaus seit dessen Bestehen vorgenommen, andererseits sollen ge plante Schaliplatteneinspieiungen etwa un ter dem Motto ,, Bruckner aus dem Bruck nerhaus" den oberösterreichischen Meister auch auf dem Piattensektor stärker in Er scheinung treten lassen. Die Zusammenarbeit mit der Wissenschaft dokumentierte sich zum erstenmal nach au ßen hin in einem Bruckner-Symposium, das im Rahmen des ,,internationalen Bruckner festes 1977" veranstaltet wurde. Gleichzei tig wurde im Brucknerhaus eine Ausstellung unter dem Titel ,,Anton Bruckner zwischen Wagnis und Sicherheit" gezeigt, die aus der Musiksammiung der österreichischen Na tionalbibliothek zusammengestellt war. Das Thema der Ausstellung war auch Aus gangspunkt des Einleitungsreferates von Hofrat Dr. Franz Grasberger, der das Sym posium leitete. Die Persönlichkeitsstruktur Anton Bruckners wurde von einer Reihe von Wissenschaftern anschließend unter ver schiedenen Aspekten untersucht. Der Er folg dieses Symposiums lag vor allem darin, daß das klischeehafte Brucknerbiid - etwa ,,Der Musikant Gottes" - aufgebrochen wurde und neue Gesichtspunkte den Oha-
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