Oberösterreich, 31. Jahrgang, Heft 1, 1981

Kindheitsjahren vertraut. Auch in diesem Bereich drängt er, wenn es sich nicht um Hauskrippen oder Hauskruzifixe handelt, zur Großform. Wie in seiner Profanplastik konnte er in sei nem religiösen Werkschaffen mit einem Monumentalauftrag beginnen. Für den Kir chenneubau in Scharnstein 1953 bis 1956 beauftragte ihn der Kirchenerbauer Hans Foschum, leider zu früh verstorben, unse rem Künstler stets ein treuer Förderer, mit der gesamten künstlerischen Innenausstat tung - Altäre, Kreuzweg, Legende des hl. Berthold in Gipsschnitt, Portalplastik, Altar kruzifix. Besonders dieser hölzerne Herrgott über dem Hochaltar In seiner beherrschen den Mächtigkeit, nicht Dulder, sondern Wel tenkönig, derden Schmerz überwunden hat, ist für das Almtal zu einem Kunstsymbol un serer Generation geworden. Auftraggeber wissen, daß Sepp Moser oft kein bequemer Auftragnehmer ist. Er hat bei jeder Arbeit seinen Willen und weicht davon keinen Zentimeterab. Umso dankbarer weiß er sich deshalb den Ordensschwestern in Sierning und Bad ischl verpflichtet, die ihm uneingeschränktes Vertrauen schenkten und so die Möglichkeit boten, Hauskapellen ganz nach seinem Empfinden einzurichten. Es entstanden meisterliche Werke: die Krankenhauskapelle der Kreuzschwestern in Sierning und die Hauskapelle in der Höhe ren Lehranstalt für wirtschaftliche Frauen berufe der Schwestern vom hl. Kreuz in Bad Ischl. Die Kapelle Im Krankenhaus von Gmunden ist dieser Werkgruppe zuzuord nen. Kruzifixe, Tabernakel, Taufstellen, Kreuzwege, Marienplastiken konnte der Künstler in diesen Räumen in seiner ganz persönlichen Formsprache gestalten - in Bronze, in Eichenholz. Letzte religiöse Arbeit war ein Gallusrelief für die Pfarre Schörfling am Attersee. Wohl sein überzeugendstes religiöses Werk ist Sepp Moser in Neukirchen mit den Kreuzwegsteinen gelungen, die zum örtli chen Kalvarienberg am Hang des Kollmannsberges hinauf geleiten. Die Passion Christi ist hiervon ihm in ergreifendem Aus druck in Bronzetafeln gegossen worden, die er In Steinaufbauten einfügte, die als selb ständige Plastiken angesprochen werden können. Mit ihnen ist ihm der Schritt zur biidnerischen Abstraktion gelungen. Sepp Moser Ist aber auch ein talentierter Zeichner und Maler. Gerne arbeitet er an Kleinplastiken, voran an Hauskrippen und Hauskruzifixen. Für einen privaten Zweck schuf er die Figur eines Guten Hirten mit ei ner Eindringlichkeit des seelischen Inhalts, die beruhigt und erhebt. Gerne schafft er Menschenköpfe mit archaischem Ausdruck in Bronzeguß. Ergibt es sich, so arbeitet er kunsthandwerkllch an Spanschachteln mit einem sehr persönlichen Dekor von dunkler Farbigkeit und mit viel Goldornamentik. Gerne übt er sich als behutsamer Restaura tor. Türen und Truhen bemalt er, wenn es ihm paßt. Findet er freie Zeit, so wandert er in das Viechtauer Heimathaus, in die ,,Rabenwies" hinauf, derermitseinen Freunden schon viele Arbeltsstunden geopfert hat. Sie ist für ihn Symbol seiner alten Heimat. Ein Künstler also, der auch guter Nachbar ist - ein Bildhauer des Salzkammergutes. fk GMUNDNER FAYENCEN. 18. und 19. Jahrhundert QUy^lTÄT\<XLE GEMÄLtt ALTER&NEUER MEISTER (6-2DJHDT) ERLESENE ANflQUITÄTEN 4020Linz, Klosterstraße 14 — Telefon0732/70086- Geschäftszeiten: Montag—Freitag 10-12und15—IBUhr,Samstag 10-12Uhr

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