Oberösterreich, 31. Jahrgang, Heft 1, 1981

im Frühjahr 1976 durchgeführt werden konnten. Mit insgesamt nur 12 Arbeitswo chen am Altar war das unter Leitung der Werkstätten des Bundesdenkmalamtes stehende Restauratorenteam um größt mögliche Rücksichtnahme auf die Bedürf nisse der Kirche als liturgischen Ort und in ternational besuchte Wallfahrtsstätte be müht. Die Denkmalpflege weiß sich aber auch den Vertretern des kirchlichen Eigen tümers für großes Entgegenkommen zu be sonderem Dank verpflichtet. Durch diese Haltung wurde schließlich die Abhaltung ei nes internationalen Symposions an Ort und Stelle ermöglicht, an welchem vom 29. Sep tember bis 2. Oktober 1975 über 50 Kunstund Naturwissenschaftier sowie auch Re stauratoren des In- und Auslandes, Vertre ter der Kirche, des Bundes und staatlicher sowie kultureller Institutionen des Landes Oberösterreich teilgenommen haben. Über seine wissenschaftliche Zielsetzung hinaus verstand sich diese Zusammenkunft als ein Beitrag der Denkmalpflege in Oberöster reich zum Europäischen Jahr des Denkmal schutzes 1975. Im wesentlichen wurden drei Ziele verfolgt: Vor allem die Konservierung, d. i. die Be wahrung, Erhaltung und Sicherung der Ma terie des Kunstwerkes in allen seinen Teilen (Abb. 5) als Träger seiner überlieferten Er scheinung und Wirkung. Zweitens: Klärung der Frage, wieweit dar über hinaus Restaurierung im Sinne einer Wiederherstellung früherer, gegenüberdem überlieferten Zustand als bedeutungs- und wertvoller angenommenen oder anerkenn baren Zustände, möglich und sinnvoll ist. Der Diskussion dieser Fragestellung und ih rer Auswertung in der Praxis diente das zi tierte Symposion unter Bedachtnahme auf die Bestimmungen der ,,Internationalen Charta über die Erhaltung und Restaurie rung von Kunstdenkmälern und Denkmal gebieten, Venedig 1964". Drittens: Auswertung aller technologischen Daten, um Rückschlüsse auf den Planungs vorgang In der Maierei (Abb. 6), auf das Verhältnis von Tafel- und Faßmalerei bei einem spätmittelalterlichen Künstler und seiner Werkstatt, auf die angewandten Techniken, auf Planung, Konstruktion und Verarbeitung durch den Bildhauer und Schreiner (Abb. 7) sowie auf die Arbeitsor ganisation und die Gewohnheiten des Werkstättenbetriebes im Ganzen zu gewinDie Ergebnisse dieser Untersuchungen und eine Rechenschaft über alle getroffenen Maßnahmen sollen in Buchform zur500jährigen Wiederkehr der Fertigstellung des Al tares vorgelegt werden.

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