Oberösterreich, 31. Jahrgang, Heft 1, 1981

nach Unterach leitet, so daß man heute den Attersee auf einem geschlossenen Wandenweg umkreisen kann. Wer also die Strecke Kammer - Gahberg im Zusammen hang mit der Hongarüberquerung begeht, erwandert gleichzeitig eine Teilstrecke des Attersee-Ostwanderweges, was ja durch die Zusatztafeln ersichtlich ist. Zur Erwer bung der Attersee-Wandernadel werden laut Führer,,Wandern und Bergsteigen am Attersee" Punktefürdie Besteigung des Häfelberges, Gahberges und Hongars verge ben. Den Wanderstempel Häfelberg erhält man im Fremdenverkehrsamt Schörfling, die anderen beiden Stempel In den jeweili gen Gasthäusern. Belm Gasthaus Schwarz am Hongar mündet einer der drei von Aurach ausgehenden Wanderwege auf den Hongar. Es ließe sich daher, von Aurach aufsteigend, eine größere und eine kleinere Rundwanderung mit einer teilweisen Hongarüberschreltung ausführen. Unter der Initiative des Ortsbauernobmannes von Aurach, Matthias Kirchgatterer, wurde auf einer freien, weithin sichtbaren Kuppe nahe des Gasthauses Schwarz ein 6 m hohes, kunstvolles Gedenkkreuz, das der Bildhauer Ludwig Glanzer aus Raming stein im Lungau schuf, aufgestellt. Am 20. Juli 1980 war die feierliche Segnung mit Bergmesse. Der Oö. Bauern- und Nebenerwerbsbauernbund des Bezirkes Vöcklabruck errichtete dieses Mahnmai zur Erin nerung an die in der Landwirtschaft Verungiückten und wird nun jährlich eine Ge denkmesse feiern. Wegverlauf: Von der Bahn- und Posthalte stelle Pinsdorf folgt man der Marklerungstafel der ÖAV-Sektion Gmunden durch das Ortsgebiet in westlicher Richtung. Im Ort In nergrub verlassen wir die Durchgangs straße und wandern nach der Markierung zur Haslinger-Mühle an der Aurach. Eine Betonbrücke führt an das Westufer und gleich beim ersten Haus zweigt unser Weg zum Kronberg-Hongar ab. Der steile Wie senweg führt an einem Kleinbauernhaus vorbei. Damit dem Bauern nicht die ganze Wiese zertreten wird, hat er an einem Baum einen Spruch zum Nachdenken angeschla gen: Lieber Wand'rer merk Dir das, geh' auf dem Weg und nicht im Gras, damit man ohne viel Müh', Dich unterscheiden kann vom Vieh! Oberhalb der Wiese betreten wir den Hoch wald und somit den auslaufenden Rücken des Hongar, der mit dem 815 m hohen Kronberg im Osten abschließt. Beim Auf stieg, wie überhaupt bei der ganzen Über querung, handelt es sich durchwegs um ab wechslungsreiche Naturwege. Es wäre viel zu umfangreich, alle Eindrücke näherzu be schreiben. Außerdem ist die Route über den Kamm von der Natur vorgezeichnet. Trotz gepflegter Markierung würde Ich eine gute Wanderkarte empfehlen. Zwischen Kron berg und Hoher Luft, 918 m, liegt etwas ab seits das Gasthaus Kronberg mit einer ge mütlichen Gaststube und einer Aussichts terrasse. Von Pinsdorf geht man etwa ein einhalb Stunden. Im Winter werden hier Ro delpartien veranstaltet. Der Kammweg selbst führt an Wochenendhäusern vorbei westwärts, bis sich die vom Gasthaus kom mende Variante wieder einbindet. Nun be ginnt es in Richtung Hohe Luft leicht zu stei gen. Aus einer Waldlichtung sehen wir erst mals das Nordende des Attersees und unser noch weit entferntes Ziel Schörfling. Von Aurach mündet nahe der Hohen Luft ein Wanderweg mit der Nr. 7 desTVN. Der Wei terweg führt zwischendurch über Weideflä chen, wodurch der Ausblick nach Süden und Osten frei ist. Von einer Bank auf dem 943 m hohen Hongar können wir die Sicht auf das nahegelegenen Höllengebirge genießen. Wie schon erwähnt, kommt beim Gasthaus Schwarz westlich des Hongar-Gipfels eben falls ein Wandenweg von Aurach herauf. Für den Streckenabschnitt vom Gasthaus Kron berg bis zum Gasthaus Schwarz, wo das neue Bergkreuz steht, benötigen wir eine Stunde. Der Weiterweg verläuft überwie gend Im Hochwald in westlicher Richtung, bis wir nach einem guten Kilometer wieder eine Abzweigung nach Norden vorfinden. Dieser Weg, der sich auf der Loitzenwiese verzweigt, führt nach Avurach bzw. nach Schörfling. Unsere Route überquert nun den Alpenberg, 972 m, den höchsten Punkt un serer Wanderung. Westlich müssen wir etwa 150 Höhenmeter absteigen, ehe wir mäßig ansteigend den 899 m hohen Schloßberg erwandern. Dieser Streckenab schnitt führt überwiegend durch Almgelän de, wobei wir südseitig, etwa 100 m tiefer, die Kreuzing-Aim, ein bewirtschaftetes Aus flugsgasthaus mit einer Reitschule, erblikken. Nach Überschreiten des 896 m hohen Taubenkogels gelangen wir durch einen Hochwald auf die Gahbergstraße (Markie rungstafel des Fremdenverkehrsamtes Weyregg). Nach diesem wunderbaren Gang stört es uns nicht, daß wir die nächsten ein einhalb Kilometer über die Gahberghochfläche Asphalt unter den Füßen haben. Wir müssen jedoch darauf achten, daß wir we der bei der Gahbergkapelle noch beim Gasthaus Kogler nordseitig nach Schörfling absteigen. Vom Gasthaus Schwarz bis zum Gasthaus Kogler benötigen wir ca. elndreiviertel Stunden. Damitwir unsere klassische Tour voll auskosten können, müssen wir bis kurz vor die Kuppe des Gahberges, 864 m, gehen. Erst beim Bauernhaus Schneeweis zweigt unsere Route über den Häfelberg nach Schörfling ab. Sie verläuft jetzt in nörd licher Richtung, zuerst über eine Bergwiese, dann durch Hochwald abwärts in den Sattel zwischen Gahberg und Häfelberg. östlich des Weges steht ganz einsam auf einer freien Fläche das Geburtshaus der österrei chischen Weitwanderwege. Der Vorsit zende des ÖAV-Sektionsverbandes, Dipl.- Ing. Hellmuth Feix, der auch als Vater der Weitwanderwege gilt, verbrachte In diesem Haus den Großteil seiner Freizeit und Pen sion bis zu seinem Tod am 14. Oktober 1980. Kurz vorher erzählte er mir, daß er in diesem Haus mit dem Sonderbeauftragten für Weitwanderwege des ÖAV-Verwaltungsausschusses, Min.-Rat Dr. Robert Wurst, den Generalplan der österreichi schen Weitwanderwege geschmiedet habe. Ohne nennenswerte Höhendifferenzen er reichen wir den Häfelberg, 712 m, die letzte Bergkuppe unserer Wanderung. Abstieg: Zum Bahnhof Kammer kann man zwei Varianten wählen. Der ursprüngliche Weg vom Häfelberg führt mit zunehmendem Gefälle in nördlicher Richtung talwärts. Zu erst im Hochwald, dann über eine steile Bergwiese, den ,,Binderschuß", gelangen wir bei der Waldvilla In das flache Gelände. Diezweite Möglichkeit leitet vom Häfelbergkreuz, bzw. auch schon etwas vorher, über einen bequemen Wanderweg abwärts. Wir befinden uns an der Westselte des Berges, wo immer wieder der Attersee zu sehen ist. Dieser Abstieg mündet in Kammerl an der üferstraße von Kammer nach Weyregg. Es gibt auch einen Verbindungsweg zur Wald villa, von wo wir durch die Karl-Hausjell-Allee zwischen Weidekoppeln in die Bahn hofsnähe gelangen. Vom Gasthaus Kogler am Gahberg bis zum Bahnhof benötigt man zirka eindreiviertel Stunden. Gehzeiten: Pinsdorf - Kammer, ca. 17 km, sechs Stunden. Günstigste Zeit: Mai bis November, auch als Schiwanderung geeignet. Karten: Osterreichische Karte 1:50.000, Blatt 66, Gmunden; Kompaß-Wanderkarte 1:50.000, Blatt 18, Nördliches Salzkammer gut; ZInner-Wanderkarte 1:50.000, Blatt 34, Attersee - Traunsee; Traunsee-Wanderkarte 1:35.000; WPK-Panoramakarten. Führer: Wandern und Bergstelgen In Ober österreich von Hannes Loderbauer, 00. Landesverlag; Wandern in Oberösterreich 1 von Hans Pilz, Tyrolia-Verlag; Salzkam-

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