Gedenkblätter an die Vermählung der könig lichen Prinzessinnen Marie Luise und Alexandra in den Jahren 1900 und 1904, die in Gmunden stattfanden, Sammlung Kammerhofmuseum (Foto: H. G. Prillinger) ff * '-.Vr ÄT- " ■' .■' A-,r"x ..1 P »«1 CltJ:;.. i% "'■* Qeiienkblatt ' Wi^k 4iu iW'LÄwh I'mws IV. s« ml-Im WfcÄ toria Luise, zum ersten Mal in Gmunden vor stellte. Damit hatte zumindest auf familiärer Basis die Auseinandersetzung HannoverPreußen ein Ende, sogar ein glückliches Ende gefunden. Das junge Paar bezog als eigenes Heim die Villa Weinberg in der Nähe des herzoglichen Schlosses, hier verlebten die Kinder des Herzogspaares ihre Jugend und die zwei jüngsten Prinzen wurden auch in dieser Villa geboren. Der zweite Weltkrieg und die Zeit danach veränderte - wie überall - die alten Besitz verhältnisse. Wenn heute herzoglicher Be such in der Stadt weilt - und das ist verhält nismäßig oft der Fall - dann weht, sichtbar für die ganze Stadt, eine Fahne über der al ten ,,Villa Thun". Um der chronologischen Reihung der wich tigsten Traunsee Villen weiter zu folgen, muß man sich nach Westen wenden, wo an der heutigen Grenzlinie zwischen Altmünster und Gmunden der Komplex des Schlosses Württemberg in die Landschaft eingebettet liegt. Während Schloß Gumberland im Nor den als neogotischer Schloßbau eine ge wisse Herbheit und Strenge ausstrahlt, zeigt sich Württemberg als ein in französischer Renaissance konzipierter Bau. Herzog Phi lipp von Württemberg ließ diesen Landsitz in den Jahren 1871/72 nach den Plänen von Architekt Heinrich Adam errichten. Als Be zeichnung war lange Zeit der Name ,,Villa Maria Theresia" nach der Gattin des Her zogs, einer Tochter des Erzherzogs Al brecht, bekannt. Wahrscheinlich waren bei der Wahl des Standortes venwandtschaftliche Beziehungen ausschlaggebend gewe sen, möglicherweise auch die zahlreichen Besuche des Erzherzogs Albrecht - er war der gefeierte Sieger von Gustozza - in Gmunden. Jedenfalls logierte die Familie des Herzogs von Württemberg 1871 für län gere Zeit in der ,,Villa Barber" in Ort, und zwar samt dem erzherzoglichen Vater be ziehungsweise Schwiegervater; es wurde hier sogar die feierliche Taufe einer kleinen Prinzessin begangen. Im Jahr 1872 be wohnte die Familie mit Gefolge zwei Villen (Fieczek und Müller) in der Gmundner Vor stadt Lehen, und 1873 werden dann sowohl die bereits fertiggestellte ,,Villa Maria The resia" (Schloß Württemberg), aber auch die Villen aus dem Vorjahr als Wohnsitz der Württembergischen Familie genannt. Seit einigen Jahrzehnten ist das Gebäude zu einem Internatsgymnasium für Mädchen (BEA) geworden und heißt offiziell ,,Schloß Traunsee". Im Oberösterreichband der Publikations reihe ,,Die Österreichisch-Ungarische Monarchie in Wort und Bild", erschienen 1889, befaßt sich Erzherzog Johann Nep. Salvator als Autor mit dem Thema ,,Archi tektur, Plastik, Malerei" und bespricht darin neben einigen von hervorragenden Bau meistern und Architekten der Zeit errichte ten Villen im Salzkammergut auch die bei den zuletzt genannten Schloßbauten und charakterisiert sie ausführlich. Inzwischen sind neun Jahrzehnte über diese Bauten hinweggegangen und haben viele Veränderungen bewirkt. Die großen Schlösser sind in staatlichen Besitz überge gangen und dienen heute als Schulen oder Krankenhäuser. Auch die ,,Villa Toscana"
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