Oberösterreich, 31. Jahrgang, Heft 1, 1981

i I w Mundloch des Kaiser-Franz-Josef-Erbstollens in Lauften Der Soleweg oberhalb des Kaiser-Jagdstandblldes in Bad Ischl zu empfangen und in fünf nach Ebensee ab leitende Rohre zu verteilen. Das Salz In seiner chemischen Verwertung Hier ist es angebracht, auf den zweiten gro ßen Soleverarbeiter, die Solvay-Werke In Ebensee, hinzuweisen, die Im Jahr 1906 die Sodaerzeugung begannen. Um den In Ebensee gegebenen verdoppelten Solebe darf decken zu können, war die Soleleltung von Altaussee über die Blaa-Alm und durch das Rettenbachtal verlegt worden. HIemIt wurde das reiche Salzlager von Aussee an Ebensee angeschlossen. Das Salz als Grundstoff für die chemische Industrie Ist einesteils auf sein Element Na trium zurückzuführen, Soda, das Natrium karbonat, Ist wiederum Ausgangsstoff für die Glasherstellung, anderenteils auf sein Element Chlor als Teil der PVC-Kunststoffherstellung. In den letzten Jahrzehnten gewann die Ver wendung des Salzes als Auftaumittel auf den winterlichen Straßen Immer größere Bedeutung. Die winterliche Verkehrssicher heit beansprucht heute fast ein Fünftel der gesamten Salzproduktion. Die heutige Soleleitung Die heutige Soleleitung besteht aus Kunst stoffrohren, weit unter der Frostgrenze tief In die Erde verlegt. Die große Solemenge, die durchströmt, erreicht nie die gefährliche Krlstallausfällungstemperatur. Nur eine ein zige zeitgemäße Verteilungs- und Ölhei zungsanlage in Ischl Istfürden Fall extremer Tieftemperaturen Installiert worden. Das handwerkliche Holzleitungswesen mit allem ,,Drum und Dran" gehört nach Jahrhunder ten seines Bestehens der Vergangenheit an. Das moderne Salinenwesen Die neue Saline In Steinkogl bei Ebensee eröffnete 1979 nach zwelJahren Bauzelt Ih ren Betrieb. Diese Thermokompresslonsanlage mit Verdampfergefäßen von 300 m^ In halt Ist Imstande, den gesamten Salzbedarf Österreichs zu produzieren. Das Leistungs verhältnis zwischen dieser Anlage zu Ihrer ,,Urahne" soll In Zahlen hier nicht ausge drückt sein, well dieses Hundert-zu-elnsVerhältnls falsche Schlüsse über Fortschritt und Wirtschaftlichkeit aufkommen ließe für Zelten, die nicht vergleichbar sind. Es Ist aber bemerkenswert, daß die grundlegende Erfindung, welche diese Leistungssteige rung ermöglichte, von Peter Ritter v. Rlttlnger In Ebensee bereits Mitte des vorigen Jahrhunderts gemacht worden Ist. Die ,,Wärmepumpe" beruht darauf, daß beim Kochen Im geschlossenen Verdamp fergefäß der entstehende Dampf, anstatt wie bei der Pfanne In die freie Luft auszu strömen, abgesaugt. In einem Kompressor verdichtet, somit auf höhere Temperatur gebracht, wieder zum Helzen desselben Verdampfergefäßes venwendet wird. Die

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