- J"^, '* ;,■ ■-', *"??>- ,'' r ^ iv Solestube am Fuß der Jochwand In der Ortschaft Weißenbach, Bad Geisern Der,,wilde Lauften" In seiner heutigen Ansicht der Bringung der Sole von Ort zu Ort nicht gelöst. Es gehörten dazu noch die Solestu ben in bestimmten Abständen des gesam ten Leitungsverlaufes. Diese bauliche Not wendigkeit war durch die Überprüfung der durchfließenden Solemengen gegeben. Un terschiede in den Messungsergebnissen zwischen Aufgabe und Ankunft wiesen auf Rohrleitungsgebrechen hin und beschränk ten die Fehlersuche auf geringe Abschnitte. Die Mengenmessung war mit dem von Franz Ritter v. Schwind, dem Bruder des Malers Moritz von Schwind, erfundenen Meßtrog möglich. Kein laufendes Zählrad hält auf Dauer Salzverkrustungen stand. Die Messung im Trog beruhte auf dem Prinzip: Stauhöhe mal Durchflußquerschnitt. Man las am Meßstreifen den Solespiegel ab, mul tiplizierte den Mengenwert mit der Anzahl der offenen kalibrierten Ausflußlöcher und erhielt Kubikmeter pro Stunde. Die Solestu ben bargen auch holzgezimmerte Zwi schenbehälter zwecks Vorratshaltung und Druckunterbrechung. Man ließ die Holz rohre in diese Behälter ausmünden, der DruckderSoleleitung von Hunderten Metern Gefälle hätte die Holzrohre platzen lassen. Von grundlegender Problematik waren und sind die Verkrustung der Rohre selbst und ihre Querschnittsverminderung durch An wachsen von Kristallen. Lieferte eine Rohr leitung verminderte Solemengen, mußte sie wochenlang mit klarem Wasser beschickt werden, das jene Kristalle auflöste und das Schluckvermögen wiederherstellte. So be fanden sich in den Bächen der Seitentäler der Traun für diese Wässerung Fänge. Na türlich bestanden die Soleleitungen aus mehreren Strängen nebeneinander, schon um die einzelnen Leitungen außer Betrieb nehmen und warten zu können. Für diesen abschnittsweisen Rohrwechsel war eine Verteilung notwendig, ein querliegender Trog mit Ausflußlöchern in die einzelnen ,,Strenn" mündend, gedrechselte Holzstop pel waren die Regler. Im Winter gar, wenn die Temperaturen der Sole auf deren langem Marsch bis in die Nähe von plus 3 Grad Celsius absanken, fie len die in der Sole enthaltenen ,,Nebensal ze" in schwalbenschwanzförmigen Kristal len bis zum Zuwachsen und der völligen Unbrauchbarkeit der Leitung aus. Damit diese Gefahr gebannt werde, mußte die Sole auf geheizt werden. In den Solestuben lagen somit Meßstation, Rohrverteilung, Druck minderung, Reservoir, Einwässerung und Heizöfen. Diese vielen einzelnen Kleinbe triebe gehören nunmehr der Vergangenheit an, sind mancherorts noch als Schaustücke alter Zimmermannskunst zu sehen, wie an der Jochwand im Weißenbachtal bei Gei sern oder der freiliegende Trog in Engieiten bei Ischl, auch die Solestube im Retten bachtal. Eine Solestube riesigen Ausmaßes stand bis 1970 im Sudhaus von Ischl. Sie hatte die Aufgabe, die gesamte Solemenge des Altausseer, Hallstätter und Ischler Salzberges
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