und Bahn - bis 1861 gab es keinen durch gehenden Landverkehr zwischen Gmunden und dem Saizkammergut und erst 1877 ver läßt nach Eröffnung der Kronprinz-RudolfBahn die letzte Salzfuhre die Säiinenlände von Ischl - allein schon die Abgeschieden heit des Winkels zwischen den Gebirgen und Seen als Beharrungselement gewirkt, so wurde dieses durch die Bevöikerungspolitik des Kammergutes und eine daraus sich unvermeidlich ergebende Inzucht noch ver stärkt. Es konnten und mußten sich im Raum zwischen Gmunden und Aussee die eigen ständigen Züge verdichten und auch dann Gotische Steinfigur ,,Maria mit Kind", um 1420, in der Pfarrkirche hl. Paul von Bad Aus see. Foto: Bundesdenkmalamt Wien Links: Seltener Blick auf die Gipfelkette des Traunsteins, 1691 m, vom westlichen Traunseeufer. Foto: Fl. G. Prillinger noch anhalten, als der Zwang zur Selbstbe scheidung längst gelockert war. Bevor auf die Wirkung der individuelien Ei genart der Leute des inneren Kammergutes eingegangen wird, soii kurz noch das Span nungsfeld der kulturellen Strömungen auf gezeigt sein, die von außen in das Salz kammergut eingedrungen sind. Da ist in er ster Linie auf die Mundart zu verweisen. Keineswegs wird im Saizkammergut, das als Ganzes sicher seine eigentümliche Satzmelodie hat, eine einheitliche Mundart gesprochen. Vielmehr kreuzen sich ziemlich genau in der Mitte der Landschaft, zwischen Ischi und Geisern, die südmittelbairische und donaubairische Aussprache. In Geisern spricht man Klee wie ,,Khlä" oder ,,Kchlä", nördlich ,,gle" oder (in Ischl) ,,die", um nur ein Beispiel anzuführen. Vom Westen dringt bis Gmunden und Ischi das westbairische ,,han(d)" für ,,sind" vor, das östlich davon wie ,,san" gesprochen wird. Eine weitere westbairische Eigenart ist die Verkleinerungs- und Koseform auf -ai, wie ,,Flantai", ,,Seppai" für Hand und Josef. Diese Kose form gebraucht man westlich der Linie Un terach - Strobi - Gosauzwang. Die Wolf ganger Bauern, die Strobler und Zinken bacher, vor allem die Gosauer verwenden vorwiegend das ,,ai" als Koseform. Diese Linie deckt sich fast genau mit der Ausspra che von ,,Wiacht" für Wirt. Im Ausseer Land sagt man dafür ,,Wiascht", wie überhaupt das Ausseer Land die älteren, kräftigeren Formen des behauchten ,,r" (,,Hroß", ,,Hruaß" für Roß und Ruß) und der Ver-
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