Oberösterreich, 30. Jahrgang, Heft 4, 1980

Porträtfoto des Bildtiauers Viktor Tilgner (1844-1896) Viktor Tilgner in seinem Atelier, Ölgemälde von Hans Temple im Historisctien Museum der Stadt Wien ,,Das Denkmal ist ein ca. 4V2 m hohes und 2V2 m breites Epitaphium auf einer Sandsteinpiatte und baut sich ais kartoucheartige Architektur auf dieser Piatte auf. in derseiben befinden sich das österreichische und das bayerische Wappen, die durch ein Band verschlungen sind. Zu beiden Seiten des ar chitektonischen Aufbaues, der in der Mitte von der überlebensgroßen Marmorbüste der so früh und plötzlich dahingeschiedenen Herrscherin (im jugendlichen Alter darge stellt) gekrönt wird, befindet sich je eine aiegorische Figur, die die Büste der Kaiserin mit Blumen und Kränzen schmücken." Am unteren Teil des Denkmais ist eine Inschrift angebracht mit folgender Widmung: ,,Dem Andenken an die unvergeßliche Kaiserin Elisabeth, königliche Prinzessin zu Bayern, weiche auf der Brautfahrt Österreichs Bo den in Linz zuerst betrat, und am 21. April 1854 in diesem Hause übernachtete, in treuer Huldigung der Landtag im Erzherzogthume Österreich ob der Enns 1902"". Das Elisabeth-Denkmai verdankt keinem Komitee und Ausschuß sein Entstehen, sondern Landesausschuß und Landtag von öberösterreich. Zweifellos war Landes hauptmann Dr, Alfred Ebenhoch der Initia tor. Bei diesem Denkmal schaltet man das Wie ner Kultusministerium nicht ein und veröf fentlicht auch keinerlei Spendenaufruf. Der Landesausschuß tritt nur an zwei Künstler heran, Entwürfe zu übermitteln; ,an den in Linz wirkenden Josef Sattler und den Schöpfer des Stifter-Denkmais, Rathausky. Nach dieser Einladung von Ende November 1901 erfolgt schon am 15. Februar 1902 die Beauftragung Rathauskys. Sattier, der spä ter für seinen Entwurf eine ,,kleine Entschä digung" von 300 Kronen erbittet - in Wien werden für preisgekrönte, aber nicht ausge führte Entwürfe durch das Ministerium 400 bis 600 Kronen gezahlt -, dürfte nichts er halten haben. Von Rathausky liegen noch im öö. Landesarchiv der Kostenvoranschiag von 9200 Kronen sowie ein reichhal tiger Briefverkehr zwischen Landesaus schuß und Künstler. Übrigens beschwert sich die Tiroler Marmor- und Porphyr-Ge-

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