Oberösterreich, 30. Jahrgang, Heft 4, 1980

ßensystem östlich der Landstraße wurde das im Wege stehende „Ortnerhaus" in der Harrachstraße geopfert, auch ein Teii des Kemeter Freihauses in der Museumstraße fiei dem neuen Durchbruch zur Donau zum Opfer. Größere Veränderungen waren in den malerischen Gebieten in der Nähe der Donauiände, etwa in der Kaisergasse, not wendig. Um die Querverbindungen sicherzustelien, mußte auch die Bethlehemstraße verbreitert werden, was den Abbruch einer Fensterachse des Nordico zur Folge hatte. Auf der Donaulände ging man mit dem Alt bestand sehr rigoros um. Die alten Schiff meisterhäuser, die historischen Speicher bauten, schiießlich auch das alte Stadtbräu haus, die Wasserkaserne, alies mußte einer neuen Ordnung weichen. Allerdings ist man bald danach mit den neu entstandenen Bau ten zwischen Fabrikstraße und Donauiände im Stadtbild nicht sehr zufrieden gewesen. Der Ausbau des Elmire-Stoliens zum Stra ßentunnel unter dem Schloßberg hatte den Verlust der kleinteiligen Vorstadtverbauung an der Oberen Donauiände zur Folge. Für die Entiastungsstraße West war die Verbrei terung der Kapuzinerstraße auf 23 bis 26 Meter Breite geplant (erst jetzt scheint diese Absicht endgüitig aufgegeben). Die begin nenden Umgestaltungen veränderten das vorstädtische Biid bei der Hirschgasse und Schlossergasse, das Clamsche Freihaus (Klammstraße 9), erbaut im 17. Jahrhun dert, wurde großteiis demoliert, auch die Gegend der Hopfengasse und Sandgasse umgestaltet. Lange Zeit ein ,,heißes Eisen" war der so genannte große Friedhofsdurchbruch. Mußte schon für die Einbahnführung Rich tung Norden der kleine Friedhofsdurch bruch vollendet werden, was eine Aufspaitung der Begräbnisstätte zur Folge hatte, so wehrten sich die Betroffenen vehement ge gen die weitere Aufsplitterung des Barba ra-Friedhofes durch einen neuen Straßen zug, der vom Bulgariplatz zur Gruberstraße geführt hätte. Noch immer flutete damals der Hauptver kehr durch die Landstraße. Die Schaffung von Fußgängerzonen war noch iange nicht im Gespräch. Dem Moloch Verkehr mußte alles geopfert werden. An der Landstraße dekretierten die Planer eine Arkadenlösung. Diese hat zwar in Linz keine Tradition, wie beispielsweise in den Tiroler Städten, wurde auch nicht mit richtigen Bogengängen be gonnen, doch haben einige Häuser von der Mozartkreuzung stadteinwärts einen ge deckten Gang bekommen, der ursprünglich zur Unterbringung der Fußgängerwege die nen solite, damit die verbreiterte Fahrbahn dann dem Verkehr zur Verfügung stünde. fJTTTl 'j fI'' Ä:»II i Ii j" o JI R r » ' Fassade der Häuser Schmidterstraße 9 bzw. Domgasse 22 (Graben 42 und 44) gegenüber dem Taubenmarkt. Die Fassaden der von Michael Lettmayr bzw. Karl Höbarth 1863 bzw. 1864 errichteten Häuser wurden 1952 abgeschlagen. Das untere Bild zeigt den der zeitigen Zustand mit den dort angebrachten Reklamen

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