storisch und künstlerisch wertvollen Teilen zu erhalten, baulich zu sichern und zu pfle gen. Mit diesen Arbeiten wären gleichzeitig die Wohnräume in diesen Objekten nach den Forderungen der modernen Wohnkultur zu verbessern. 2. Beim Wiederaufbau zerstörter Objekte in diesem Gebiet müssen die Neubauten den Altbauten in formaler Beziehung angepaßt werden, so daß das Erinnerungsbild der ge samten Altstadt gewahrt bleibt. ¥1 1i n Erker des sogenannten ,,Töpfer-Hauses" Ecke Hahnengasse/Altstadt nach weitgehender Zerstörung des Gebäudes durch Bombentreffer Ursprünglicher Arkadenhof im ehemaligen Palais Weißenwolff, Hauptplatz 27, erbaut 1658/59. Bei der Entkernung des Gebäudes 1971 beseitigt im letzten Jahre (Anm. d. Red.: der Bericht ist vom Jahr 1953) sind die Neubauten an stelle der Häuser Pfarrgasse 3, 5 und 9 fer tiggestellt worden. Das Beispiel hat gezeigt, wie vorsichtig man in Fragen der Altstadtpfiege vorgehen muß. Die für den Wieder aufbau dieser Häuser gefundene Lösung ist an sich gut, ja sie gehört zu den besten ihrer Art, doch wird zweifellos von späteren Ge nerationen die Frage gestellt werden, ob der Abbruch der Altbauten wirklich notwendig war und ob alle Versuche zur Sicherung der alten Bauwerke gemacht worden sind, denn eines ist sicher: Neubauten können niemals den Altbestand ganz ersetzen und werden niemals das unbestimmbare Fluidum aus strahlen, welches die geistige Substanz ei ner Altstadt ausmacht." Es ist eigentlich dieser Stellungnahme, die durch die Diskussion um die Gestaltung des ältesten Kernes von Linz, des Häuserblokkes zwischen Hofgasse, Altstadt und Hah nengasse, ausgelöst wurde, nichts hinzuzu fügen. In der Kunsttopographie (Die Linzer Altstadt, 1977, S. 58) heißt es dazu: ,,Der Häuserblock Altstadt Nr. 3 - Hahnengasse Nr. 12-10-6-4 wurde nach Beschädigung im zweiten Weltkrieg zur Schaffung eines Parkplatzes leider voreilig abgetragen, wo durch für Kunstgeschichte und Geschichte wichtige Bauten unwiederbringlich ver schwanden und die Altstadt aufgerissen wurde, ohne eine echte Platzbildung zu er reichen." Einzelne Entdeckungen und Wiederherstel lungen seien Immerhin herausgegriffen: Bei dem Umbau des Geschäftshauses Haupt platz 27 wurde das Stelnportal des 17. Jahr hunderts aus der Holzverschalung befreit. Beim Haus Landstraße 32 wurde der ovale Einfahrtsraum freigelegt und die Portalge staltung dem Charakter des Barockhauses (Johann Michael Prunner) angepaßt. Die Linzer Stadtverwaltung hatte sich 1949 entschlossen, im Rahmen des Stadtbauam tes eine Amtsstelle unter dem Titel einer Bauberatung zu schaffen. Diese sollte die Bauvorhaben verhindern, welche durch ihre Lage, ihre Gestaltung oder unsachgemäße Ausbildung eine gröbliche Verunstaltung des Stadt- oder Straßenbildes bedeuten würden, oder aber auch Bauvorhaben, wel che für das äußere Siedlungsgebiet der Stadt eine Beeinträchtigung des Land schaftsbildes nach sich ziehen könnten. Ar chitekt Fritz Fanta hat hier mit viei Einfühiung und Kenntnis gegen das Überhand nehmen der Reklamen, gegen das übermä ßige Ausbreiten der Geschäftsportale und für eine zusammenpassende Färbelung der Fassaden Sorge getragen. Beim Rathaus, Hauptpiatz 1, begann die Arbeit mit einer klaren architektonischen Gliederung des spätgotischen Eckturmes, ailerdings wur den damais die ,,künstlerisch nicht wertvol len Wappentafeln entfernt". Der Umbau wurde mit der Beseitigung verschiedener Geschäftsportale fortgesetzt. In der Klo sterstraße 3 wurde das Aufreißen der obe ren Stockwerke durch Fensterbänder nicht
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