Oberösterreich, 30. Jahrgang, Heft 4, 1980

sogenannte „Galerie Kontakt", wo der an erkannte Maler, Graphiiker und Freskant Professor Fritz Fröhiicti zusammen mit dem Kaufmann Freilinger und dem Kunstkritiker Professor Herbert Lange die Bevölkerung in der Atmosptiäre eines modern-gemütlicfien Espressos oder Büfetts zum Gespräcfi (und erhofftem Kauf) angesichts gehaltvoiler Aussteiiungen einluden. Auch der schon zi tierte Gaierist Wilhelm Koller versuchte in der Nähe des Prunerstiftes, indem er noch einmal ein Straßeniokal eröffnete, einen kurzlebigen Wiederbeginn seiner Aktivitä ten. Gleichzeitig mit dem steilenweisen Abster ben derartiger Bestrebungen gab es jedoch auch durchaus iebenskräftige Versuche verschiedener Bank- und Geldinstitute, mit eigenen Kunstgalerien Abwechslung in ih ren Arbeitsaiitag hineinzutragen. Gelunge ner Prototyp dafür wurde die sogenannte ,,Hypo-Galerie" am belebtesten ,,Eck" der Linzer Innenstadt überhaupt, nämlich an der Mozartkreuzung. In der dortigen Schalter halle wurde bis heute bereits eine Vielzahl von höchst wertvollen Aussteiiungen zur oberösterreichischen Gegenwartskunst, stets jedoch mit genau informierenden Ka talogtexten versehen, abgewickelt. Für die jeweiligen Jahresprogramme ist ein eigens bestellter Förderungsverein verantwortlich, dem führende Fachleute und Künstler hei mischer Institutionen angehören. Nimmt man den Linzer Stadtplan zur Hand und versucht einen topographischen Über blick, dann drängen sich sowohl die privaten, als auch die institutioneilen Galerien alle in der historisch reizvollen Linzer Innenstadt zusammen. Selbst Schioßmuseum, Nordico und Ursulinenhof markieren noch Eck punkte dieser Häufung. Völlig neu nimmt sich dagegen die Mission der Neuen Galerie in einem bislang kultureil total unterreprä sentierten Stadtteil, nämlich Urfahr, aus. Es gibt jedoch noch weitere Außenposten des Galerieiebens, nämlich die Wandelgänge der - gleichfalls ,,Urfahrer" - JohannesKepler-Universität, die Aufenthaltsräume dortiger Studentenwohnhäuser am Stadt rand, wo immer wieder ausstellerische In itiativen, auch im Interesse der dort erst seit kurzem beheimateten Wohnbevölke rung, gesetzt werden. Mehrere Jahre hat auch der Urfahrer Buch händler Mayrhofer seine ,,Galerie 77" im Geschäft Kaarstraße 4 veranstalterisch ge nützt. Der bisher einzige Privatgaierist in Urfahr, der höchste avantgardistische Ansprüche mit neuartiger Animation verbindet, ist je doch Richard Eder, der in seinem ,,Atelier" in der Knabenseminarstraße 41 sehr genau seit nunmehr fünf Jahren an die 50 Künstler repräsentativ ausgestellt und händlerisch vertreten hat. Eder bietet in familiärer Atmo sphäre einen ,,Treffpunkt für Insider" an, wobei er alle vier Wochen auf einen neuen Schwerpunkt zeitgenössischer internatio naler Kunst aus allen bildnerischen Berei chen bis hin zum umstrittenen Experiment Blick in den Hof des Landeskulturzentrums Ursulinenhof, in dem die Kunstgalerien des 00. Kunstvereins, der Berufsvereinigung der bildenden Künstler, des Clubs der Begeg nung und der Mühlviertler Künstlergilde unter gebracht sind. Aufnahme: Fr. Michalek Pressefoto von der Eröffnung der Landesaus stellung Josef Schnetzer im Landeskultur zentrum Ursulinenhof am 13. Oktober 1980. Aufnahme: A. Durchan

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