Jahren 1976 bis 1979 neben dieser Eisen bahnbrücke eine Straßenbrücke errichtet. Bleibt schließlich noch die jetzt „neue Brükke", allgemein VOEST-Brücke genannt, zu erwähnen; sie wurde 1972 fertiggestellt und dient der Ostumfahrung der Stadt mit Ein bindung in die Mühlkreisautobahn. Es han delt sich dabei um eine Pylonbrücke mit Stahlträgerwerk; ihre gesamte Länge be trägt 407 m. Der Pylon steht im letzten Drittel der Flußbreite gegen Urfahr zu, die freie Spannweite nach Linz beträgt 215 m. Die Brücke wurde von der Urfahrer Seite aus vorgebaut und wochenlang verfolgten die Linzer neugierig diese Arbeiten. Der Pylon, 3,60 : 2,40 m, ist im Inneren auf Leitern bis zu seiner vollen Höhe von 65 m zu ersteigen. Diese Brücke ist ein neues, markantes und auch formschönes Wahrzeichen der Linzer Donaulandschaft geworden. Näher auf Ein zelheiten dieser wie auch der übrigen Brükken einzugehen, erübrigt sich, da vielfältige Literatur vorhanden ist. Und wie waren nun die Ufer genützt, wie sah es entlang der Donau aus? Vor allem kam da natürlich die Untere Donaulände in Frage, an der Oberen war zu wenig Platz. Lediglich der Salzstadei ist hier zu erwähnen, der 1562 durch Umbau des ,,Grashofes" ent standen war. Ansonsten spielte sich an der Donaulände natürlich alles ab, was mit der Schiffahrt zu tun hatte; die Zillen legten hier an, wurden aus- und eingeladen, die Faßzieher waren in der Nähe untergebracht und das mächtige Schiffmeisterhaus hatte hier seinen Platz gefunden. Mit dem Aufkommen der Dampfschiffahrt gab es dann feste Lan deplätze, für die aus Wien kommenden Schiffe gleich unterhalb der Brücke, für die aus Passau, die von der Württembergischen Dampfschiffahrtsgesellschaft betrieben wurden, nahe dem Gasthof ,,Zum Roten Krebs". Nachdem der Güterverkehr sowohl zu Wasser, wie auch zu Land immer mehr zunahm, baute man an der Unteren Donauiände einen Warenumschlagplatz. 1893 wurde eine Schleppbahn vom Bahnhof zur Donau verlegt, die 1908 auch zum Winter hafen (1897 bis 1900 am unteren Ende des versandeten Fabriksarmes errichtet) und zur Schiffswerft verlängert wurde. Zwischen 1898 und 1913 erbauten verschiedene Gesellschaften vier Lagerhäuser auf dem 300 m langen Umschlagkai. Einige Betriebe, die viel Wasser benötigten oder aus welchen Gründen immer nicht an derswo Platz fanden, hatten sich hier nie dergelassen, so das Stadtbrauhaus, schon 1550 genannt; zu ihm gehörte auch eine Mühle zum Brechen des Malzes; sie wurde rund 100 Jahre lang, bis 1826, als Schiffs mühle betrieben und war an der Brücke an gehängt. Dann befand sich hier der ruhig schöne Prunnerbau der Wollzeugfabrik, 1722 bis 1726 errichtet. Schließlich dürfen aber auch die Fleisch hauer nicht vergessen werden. Bereits 1584 ist ein Schlachthaus erwähnt, es war ein ein facher Holzbau auf Piloten gleich oberhalb der Abzweigung des Ludlarmes. 1764 wurde dieser Bau durch einen gemauerten Stadei unmitteibar nebenan ersetzt, der bis ca. 1840 in Betrieb war. Dem Schlachthaus gegenüber, an der nördlichen Stadtmauer, standen die Fleischbänke, schon 1445 wer den drei genannt. Oberhaib des Schlacht hauses befand sich die Bäckerschupfe, die auf so vielen Linzer Ansichten zu sehen ist. Für die Landfleischhacker gab es übrigens das sogenannte ölbergschlachthaus beim Oberen Wassertor, das bis 1803 benützt wurde. Auch die Soldaten wurden vielfach hier un tergebracht. So gab es auf der Straßerinsel Militärbaracken, das Verproviantierungs amt im Wörth, später die Wasserkaserne; Gefängnisse waren sowohl im Oberen Was serturm wie auch im Neugebäude neben dem Unteren Wassertor untergebracht, und ungefähr bei der heutigen Tabakfabrik be fand sich bis 1494 die älteste Richtstätte von Linz. Doch auch Angenehmeres war hier angesiedeit. Von 1638 bis 1755 befand sich im Wörth die bürgerliche Schießstätte, und als es möglich wurde, frei zu baden, stellte die Stadt im ,,Auspitz" unterhalb des ,,Fischer im Gries" einen Badeplatz zur Verfügung, also recht nahe des heutigem Parkbad, das Die 1870-72 erbaute ,.eiserne" Linzer Donaubrücke. Aufnahme: Museum-Lichtbiidarchiv, Fr. Michaiek Ais 1938 die heutige zentraie Donaubrücke erbaut wurde, plante man auch eine pathetische künstierische Gestaitung im Stii der Zeit mit Brükkenfiguren aus der Nibelungensage. Probeaufsteiiung des Reitermodeiis von Kriemhiide (die naturgroßen Modelle sind zerstört, Kieinmodeiie befinden sich im Depot des Stadtmuseums). Aufnahme: Museum-Lichtbiidarchiv, Fr. Michaiek
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2