Oberösterreich, 30. Jahrgang, Heft 4, 1980

und das kainszeichen brannte auch meine stirn in den kieferwäldern vor beizig wo ich die märkische heide sah blutig mit eigenen äugen den tod einen feurigen rappen der galoppierte mit weißen nüstern in meinem träum zwischen zwei wachen im frühen april am flüßchen namenlos als die erde fror und aufschrie vor schmerzen und die sibirischen schützen löschten das leben der kameraden im bruchteil eines gedankens ehe der grausame intervall zu ende gespielt war am kartentisch lametta ja ich mußte denken an dich als ich floh vor den feindlichen panzern zur elbe - und es trug der wind die spur des staubs auf deine wangen und malte dein make up stahlrosarot und schwefel gelb am abend bist du eine schöne frau geschmückt mit der goldhaube feurigen erzes rote bänder geflochten ins haar dem land vermählt und männlich umarmt und geküßt von den feuchten ufern des Stromes und so stehe ich hier nächtlich unter den hügeln des himmels und nehm dich wie du bist stark und zärtlich herzlich und rauh und singe dich heute und morgen jeden tag da gaukelte mir die sonne durch die fiebernde netzhaut der äugen einen anderen Untergang vor das friedliche bild des achters der elegant übers wasser schoß rhythmisch im schlag der braungebrannten isterruderer hinein in den abend aus kumuluswölkchen rosa weiß damals flüsterte ich deinen namen zärtlich wie den einer heimlichen liebe krank vor heimweh und traurig im dünnen schatten der weißen päppeln wo der löwenzahn kämpfte vergeblich gegen den staub der lager Straße doch du nahmst mich wieder auf schützend unter deinen mantel und es kamen und gingen die tage mit not und kleinen freuden aber es lag doch immer ein lächeln um deinen mund Rechts: Das barocke Linz muß selbst von den Linzern noch entdeckt werden. - Blick auf den Landhausturm 1564-68. Aufnahme: W. Entlicher

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