Petrinum Linz, ehemaliger Aloisiusaltar (1927-1931), adeliges Ehepaar Petrinum Linz, ehemaliger Franz-von-Sales-Altar (1927-1931), adeliges Ehepaar den müssen. Furthners Historismus führte zu einer Synthese von Spätgotik und über reifem Barock, in die auch in frühen Arbeiten ein Hauch von Jugendstil einfloß. Mit diesen beiden Bildhauern sind die Pole der möglichen Kunstrichtungen angegeben, denn ihr künstlerisches Wollen und Trach ten konnte den damals noch abseits ste henden abstrakten Bemühungen keine Be achtung schenken. Sie waren noch zutiefst dem Menschenbild humanistischer oder christlicher Prägung verbunden. Sie blieben stets in der Tradition, weil ihnen ihr hand werkliches Können die Grundlage bot, in dieser fortzuschreiten. Vielleicht hat das et was mit dem oft zitierten Bauerntum ihrer Herkunft zu tun. In Furthners Lebenswerk ist der ganze Zwiespalt dieser Generation zwischen den beiden Kriegen besonders augenfällig. Es ist dies zunächst der Auftrag, den diese Epoche den Künstlern stellte, und bei Furth ner der Auftrag, der ihm von der Kirche ge stellt wurde. Der Altarbau des Historismus hatte im 19. Jahrhundert beachtliche Neu schöpfungen, ob auf mittelalterlicher oder barocker Grundlage, hervorgebracht. Er bediente sich nur der Formensprache der jeweiligen Vorlagen, ohne sie sklavisch zu kopieren. Die Strömungen des beginnenden 20. Jahrhunderts, als Gegenschlag aufge faßt, verneinten die Formenwelt des Histo rismus und damit den Altarbau. Im Jugend stil entstanden Kircheneinrichtungen, die, entwicklungsgeschichtlich gesehen. Neues schufen, aber kaum als,,katholisch" gewer tet werden können. Eine Altararchitektur wurde abgelehnt. An ihre Stelle traten Bil derwände, die mit neuartigen Techniken wie dem Mosaik gestaltet wurden. Hier hatte die Bildhauerei, besonders die Schnitzerei, ih ren Platz eingebüßt, das volkstümliche Ele ment war von ästhetisch-intellektuellen Prinzipien verdrängt worden. Furthner kam bei seinen Aufträgen seine 81
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