Oberösterreich, 30. Jahrgang, Heft 3, 1980

Der Arkadenhof von Piberstein nach einer Federzeichnung des Helfenberger Tischlermei sters Konrad Traxier (1881-1963) aus dem Jahre 1908 rT erfolgreichen Zusammenarbeit vieier zu danken. Die Partnerschaft zwischen dem in teressierten Eigentümerin und dem Land Oberösterreich als wirtschaftliche Träger al ler durchgeführten Maßnahmen hat zahlrei che Idealisten im Nahbereich der Burg ge weckt: allen voran die drei Feuerwehren von Ahorn, Aitenschiag und Helfenberg. Ein den Gegebenheiten angepaßtes Kulturpro gramm mit Konzerten, Aussteilungen, Le sungen, Laienspiel vom Ritterstück bis zur ernsten Pantomime hat im wieder zugäng lich gemachten ,,Rittersaal" Fuß gefaßt und schlägt eine Brücke zwischen dem Bau- und Kunstdenkmai als historisches Dokument und dem Leben der Gegenwart^". Die Mühlviertier Bezeichnung ,,an äite Burg" für ein herabgekommenes Haus ist im Falle von Piberstein zumindest teilweise in ihr Gegenteil verkehrt worden. Aus der Mög lichkeit der Betrachtung wächst die Mög lichkeit einer Würdigung des Betrachteten und daraus die Achtsamkeit im Umgang mit Kulturgut schlechthin. So gesehen, er scheint ein im Vergleich mit Oberösterreichs prunkvollen Stiften und prächtigen Schlös sern ärmliches und bescheidenes Ge schichtsdenkmal, wie es die Burgruine Pi berstein im alten Nordwald, ,,an einem gro ben, rauhen, wilden Orf'^i darstellt, als ein vielen Menschen besonders nahegehendes und damit volksbiidnerisch lehrreiches Bei spiel der Denkmalpflege und der Kulturgut erhaltung: zum Andenken und zur Würdi gung durch die Nachwelt. Anmerkungen: 1 Urbach, Dr. Ing. Hans, Geschichtliches und Technisches vom Sgraffito-Putz, Berlin 1928, S. 70ff. 2 Die gotische Kernburg wurde nach einer Tra dition aus dem 16. Jahrhundert ehemals auch ,,St. Georgenstein" bezeichnet. Quelle: CO. Landesarchiv, Herrschaftsarchiv Weinberg, Bd. 1298. 3 Raumbezeichnungen nach dem Anschlag, vermutlich 1621, im Oö. Landesarchiv, HS Wein berg, Bd. 1298. 4 Raumbezeichnung nach Prof. Georg Grüll in Götting-Grüll, Burgen in Oberösterreich, Schrif tenreihe der Oö. Landesbaudirektion, Bd. 21, Weis 1967. 5 Eine genaue Bauaufnahme und Baube schreibung von der Burg Piberstein wurde durch ing. Wilhelm Gotting 1955 hergestellt. Pläne im Oö. Landesarchiv. 6 Ziegelstadl und ehem. Ziegelteich der Herr schaft Piberstein in Ahorn Nr. 4, ca. 20 Gehminu ten von der Burg entfernt. 7 Mitteilung: Dr. Alois Zauner. 8 Hebenstreit, Hugo, Die Grafen von Schallen berg. Manuskript 1974, Oö. Landesarchiv. 9 Hurch, H., Christoph von Schallenberg, ein österreichischer Lyriker des XVI. Jahrhunderts. 10 Schallenberg, Georg Christoph Freiherr, Schallenberger Stammbuch, 1650, Handschrift Nr. 195/196 im Oö. Landesarchiv, Museaiarchiv. 11 Vasari, Giorgio, ,,Le vite de piu ecceienti pittori" 1568, Einleitung zu Kap. XII, ED. K. Frey, München 1911. 12 Pursche, Jürgen, akad. Restaurator, Ar beitsbericht über die Sicherungs- und Restaurie rungsarbeiten am Arkadengang der Burg Piber stein, 1978. 13 Fotodokumentation durch Emil Prietzel, Steyr, um 1900. 14 Die Bauschäden sind bereits deutlich in der Vogelperspektive der Burg angefertigt durch den Linzer Baumeister Johann Matthias Krinner im Jahr 1752 zu erkennen. Schloßarchiv Helfen berg. 15 Statisches Gutachten durch Dipl.-Ing. Hugo Pechmann, Linz. 16 Ausführung der Bau- und Zimmermanns arbeiten durch die Baufirma Simader, Oberneu kirchen, unter der Leitung von Herrn Baumeister Hofbauer und Herrn Zimmerermeister Hermann Stimmeder. 17 Auftragserteilung an akad. Restaurator Jür gen Pursche, Wien, jetzt Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, München. 18 Zauner, Dr. Alois, Ottokar II. PrzemysI und Oberösterreich, in: Jahrbuch des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich, NF 44/45, Wien 1979. 19 Dipl.-Ing. Nikolaus Revertera, Helfenberg. 20 Jährliche Veranstaltungsprogramme seit 1977. 21 Zitat aus einem Anschlag der Burg Piber stein vom Anfang des 17. Jahrhunderts im Oö. Landesarchiv, Herrschaftsarchiv Starhemberg, Lade 138. 61

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