Denkmalpflege Der Arkadenhof auf Burg Piberstein Günther Kleinhanns g B Isometrie der Nordwaldburg Piberstein, Zu stand vor Beginn der Restaurierungsarbelten, Blick von Nordwesten, Zeichnung Günther Klelnhanns Drinnen wurde der Erbe noch unwilliger, denn sie mußten sich durch mannshohe Brennesselstau den winden, bis sie vom äußeren Hof In die drei Inneren vordringen konnten, wo es dann nichts gab als gepölzte Mauern, rahmenlose Fenster, Exkremente, Schutt und, neben den wirklich hüb schen Sgraffitl, viele zeitgenössische Wandma lerelen, Herzen, Namen und Monogramme ande rer unbefugter Eindringlinge . . . Fritz Habeck, ,,Der Plber", Roman 1965, 8. 197 Zu den künstlerisch bedeutsamsten Sgraffitodekorationen In Oberösterreich ist unbe dingt die Ausschmückung des Laubengan ges im Arkadenhof der Burg Piberstein im oberen Mühiviertel zu zählenL Dieser stimmungsvolle, kleine Arkadenhof stellt heute, abgesehen von der neuzeit lichen, durch vier Rondelle verstärkten Ringmauer, den einzigen erhaltenen Bauteil der renaissancezeitlichen Schioßanlage Pi berstein dar. Mit seiner bescheidenen Hof fläche von gut zehn Metern Im Quadrat liegt er zwar noch innerhalb des Bereiches der großteils erhaltenen, ursprünglich gotischen Wehranlage aus der Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert, stellte aber zur Zeit seiner Errichtung ein Bindeglied zwischen den mit telalterlichen Bauteilen^ und dem der Burg südwestlich vorgelagerten, heute ver schwundenen Renaissancewohnschloß dar. Vermutlich auf Grund der räumlichen Be engtheit zwischen gewachsenem Fels und der gotischen Ringmauer wurde nur an zwei Hofseiten im 1. Stock ein eingeschossiger Laubengang angelegt. Der Hauptzugang erfolgt über eine gerade Treppe aus dem äl teren, zentralen Burghof. Hat man so das erste Obergeschoß erreicht, öffnet sich rechter Hand die Tür zur ehemaligen ,,Kuchei"3. Noch erkennbar sind zwei heute vermauerte Zugänge zu Gastzimmern; die Tür am Schluß des Ganges mündet In die ehemalige Tafelstube", als ,,Rittersaal" heute wieder vieifältigen Veranstaltungen zugänglich gemacht®. Der zehnfeldrige Arkadengang ist kreuzgratgewölbt und ruht hofseitig auf acht toskanischen Granitsäulen. Die Brüstung ist schlicht und voll gemauert, die kräftige Abdeckplatte kröpft sich unter jeder Säulenba55
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