Oberösterreich, 30. Jahrgang, Heft 3, 1980

Titelblatt eines alten Druckes „Gebeth, zu der wunderthätigen Mutter Gottes Maria Bründi, der Pfarr Raab im innviertei". - Ried im Inn kreis, Innviertier Volkskundehaus Titelblatt eines alten Druckes ,,Wunderthätiges Gnadenbiid Maria Bründi unweit der Stadt Schärding". - Ried im Innkreis, innviertler Voikskundehaus ©cbcti), "jtt bct wunbict^^näcit 2Ru(t(P ©cttcS SRatia 0riinW, in maaö im Sttnutetfel. 1" 'ISSAOENBUD I UHweit 4«i' Sladt ScUai'iliiia. Titeibiatt des Bäderführers ,,Das Mattigbad in Ober-Österreich, gesohiidert von Dr. 0. Staininger und Dr. Th. Wiedemann", Wien 1880 Zell bei Zellhof, das nach gewissen Schrif ten ,,schon vor undenklichen Zeiten" als Heilquelle geschätzt war und nach der balneologlschen Bezeichnung als ,,akratische radioaktive Hellquelle" bezeichnet wird. Man hat schon vor Jahrzehnten 48 bis 50 Macheeinheiten Radioaktivität gemessen, was etwa die Hälfte der Radioaktivität vom Elisabethstollen (112 Macheeinheiten) in Badgastein bedeutet. Starke Radioaktivität besaß auch Bad Tannbach bei Gutau. Die nahe dem Schloß Tannbach (Dambach) entspringende Quelle weist nach Dr. Taub eine Radioaktivität von 55 bis 60 Macheeinheiten auf. Schon 1613 soll es hier ein Heilbad gegeben haben und in einer Topographie von Gielge aus 1814 heißt es:,,In Tannbach befindet sich ein Mi neralwasser, dessen Gebrauch vom Aus satz befreien soll." Das Bad bestand aller dings nur aus einer Badewanne, und der Linzer Dichter Otto Prechtler schrieb: ,,Sie haben hier kein Kasino, kein Theater, kein Konzert, das eben macht mir im Sommer den Aufenthalt wert." Tannbach verlor indes später an Bedeutung. Eine kleine akratische radioaktive Heil quelle von 20 Macheeinhelten wurde ebenso am Gutenbrunnerberg in Guten brunn bei Gutau entdeckt und auch der Dorfbrunnen von Kefermarkt soll 14 Mache einheiten Radioaktivität aufgewiesen ha ben. Große Hoffnungen setzte man einst auf die radioaktiven Quellen in St. Leonhard bei Freistadt, die am Predigtberg und nordöst lich von St. Leonhard entspringen, doch ei gentlich nie richtig genützt wurden. Im Wald an der Straße von Weltersfelden nach St. Leonhard hat man bei Weitersfelden eben falls eine radioaktive Quelle (24 Macheein heiten) gekannt. Das Wasser des Gesund brunnens im Wallfahrtsort Kaltenberg ober halb Unterweißenbach soll Augenleiden ge lindert haben. Ein Augenbad war auch das Brombeerbründl in Königswiesen, über dem eine Kapelle errichtet wurde. Besondere Bedeutung hatte seit dem 18. Jahrhundert (1767) Bad Maria Bründi im Exenholz, etwa einen Kilometer außerhalb von St. Qswald bei Freistadt. Das österrei chische Bäderbuch von 1928 reihte diesen Ort unter die Heilbäder des Landes ein. Das mit 115 hl in 24 Stunden aus einer Quelle strömende Wasser hatte nach Messungen im Jahre 1952 etwa 20 Macheeinheiten Ra dioaktivität, es soll bereits um 1650 Heilwir kung gezeigt haben und schon um 1683 be stand hier eine geregelte Badeanlage, die die Herrschaft Weinberg eingerichtet hatte. Der Besuch des ,,Badls" stieg zusehends, wobei auch der Markt St. Qswald seinen Nutzen davon hatte. Man errichtete 1761 ein Badehaus und später erbaute man über der Quelle eine kleine Kapelle, die heute noch besteht. Das der Kapelle gegenüberstehen de, heute vereinsamte Badehaus, das bes sere Zeiten erlebt haben mag, wurde 1887 errichtet. Der Badebetrieb mit dem Wasser der akratischen radioaktiven Heilquelle er lahmte Immer mehr. Heute preist man das MATTIGBAD OBER-ÖSTERREICH. OKHCim-DEUT VOH Dr. €. STAININUKIl Ür. TH. WIEDEMANN H»<l«-Ar2t In Maitlghofen. Ohef-lUdaoteur der LinurZAUaag. (HrsHMQIIer'a Hadc-BlbllethAk Kr. 97.) WIEN, 1880. WILHELM BRAÜMÜLLER Seite 15: Das Kurhaus von Bad Kreuzen, Stahistich, um 1870. Oö. Landesmuseum, Inv. Nr. DA I 141/4. Aufnahme: Franz Gang! 14

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