Historische Ansicht des Heiibades Bad Geisern aus dem aiten Führer in „Braumüiier's BadeBibiiothek" - ,,Die aikalische Schwefeltherme zu Geisern im Salzkammergut", erschienen 1896 geeignete Heilwasser. Die ,,Schartner Bomben", die hier hergestellt wurden, er langten österreichweit Beliebtheit. Schon um 1830 war das im Bezirk Eferding gelegene Dachsberg als ,,Stahlbad" be kannt und in den dreißiger Jahren erlangte Weinberg als Heilbad Bedeutung. Das Wasser der Antoniusquelle wurde versandt. Im Hausruckgebiet hatte man auf einer Wiese bei der Kirche von St. Peter bei Gunskirchen eine Heilquelle gefunden, die in einem im Jahre 1777 erschienenen Buch über die ,,Gesundbrunnen der österreichi schen Monarchie" genannt wurde und de ren Wasser gegen Gicht, Lähmungen, Ge schwüre und Hautausschläge gut war. Doch diese Quelle hatte nur einige Jahrzehnte Bedeutung. Im Innviertel war das ,,Heilbad St. Thomas bei Ried" durch mehrer Jahrhunderte be kannt. Im April 1821 veröffentlichte der Wirt und Badeinhaber Joseph Huber in der,,Lin zer Zeitung" eine ,,Bekanntmachung", in derer auf ,,das uralte Heilbad" aufmerksam machte und auf chemische Untersuchungen durch den Münchner Professor Graf ver wies, der unter anderem Kohlenstoffsäure, Natron, schwefelsaure Kalkerde und salz saure Bittererde sowie etwas Eisen festge stellt hatte. Manchen Sommer verzeichnete das kleine St. Thomas 300 bis 500 Bade gäste. In Bründl bei Raab im Innkreis hatte um das Jahr 1645 eine Dienstmagd ihre kranken Füße durch Waschen mit dem Wasser einer Quelle geheilt. Neben der Mineralquelle wurde sogar ein Badhaus errichtet. In Maria Brunnenthal bei Schärding fand man eisenhältiges Wasser, das um 1640 einen Bauerngutsbesitzer heilte. Über der Quelle wurde eine Kapelle errichtet, die 1731 vom Fürstbischof von Passau geweiht wurde. Das schon um 1680 geschaffene Badhaus war bis zur Mitte des vorigen Jahr hunderts in Betrieb. Laut Heiibäderkataster befand sich in der Mitte des vorigen Jahrhunderts im Markt Obernberg am Inn ein schwefelhaltiges Mi neralbad, das nach seinem Begründer ,,Frankenbergerbad" benannt wurde. Eine zu Schaichen im Kobernaußerwald neu er bohrte Quelle wurde 1935 zur Heilquelle er klärt. Im Innviertel wurde ferner Mattighofen in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhun derts durch seine Eisen- und Moorbäderan stalt ,,Mattigbad" sehr bekannt. In Wolfsegg hatte im vorigen Jahrhundert der Wundarzt Johann Michael Beck das Wasser, das aus den Kohlenbergwerken kam, gegen Gicht und Rheumatismus eingesetzt und in der kurzen Blütezeit des ,,Bades Wolfsegg" zählte man bis zu 800 Badegäste. Im Salzkammergutgalt-außerden bekann ten Kurorten - um 1880 Mondsee wegen seiner Moorbäder und Wasserkuren als Ba deort, wobei sich ein Apotheker Hinterhuber als Pionier für ,,das Moorbad mit der großen Zukunft" hervortat. Auch Hallstatt galt einst offiziell als Badeort. Die Solebäder aus dem Salzberg in Seeauers Badeanstalt wurden gegen Gelenksrheumatismus, Gicht und Tbc angewandt. St. Wolfgang am Wolf gangsee war vor allem ein in Süddeutsch land bekannter Heilort, die ,,Wolfgangfläschchen" wurden viel verkauft. Bei Gmunden erlangte vordem ersten Weltkrieg das Moorbad Gmös Bedeutung. Über den erstaunlichen Aufschwung des heute welt bekannten Moorbades Bad WimsbachNeydharting werden wir noch berichten. Über die alten Heilbäder des Mühlviertels gibt es vor allem dank der eingehenden Ar beit von Hofrat Dr. Taub das umfangreichste Material. Auch hier müssen wir auf einen anderen Artikel verweisen, der sich in die sem Heft mit den jetzigen Kurorten und Heil bädern befaßt, doch sei in einem histori schen Rückblick erwähnt, daß heute be kannte Badeorte, wie Mühllacken oder Bad Kreuzen, einst eine relativ noch weit größere Bedeutung hatten. So brachte 1667 Georg Matthäus Vischer eine Topographie von Oberösterreich mit einer Karte des Landes heraus, auf der noch kein Ischl, Schaller bach oder andere heute bedeutsame Bäder aufscheinen, wohl aber Mühllacken und der Häkelbrunn bei Sandl, wobei laut Taub das älteste Badehaus für Bäder aus Heilquellen Hackl- oder Häcklbrunn besaß, dessen Be trieb schon 1615 beschrieben wurde. Das bereits zitierte Bad Kreuzen mit seiner eindrucksvollen, modernen Heilbadeanlage besaß bereits 1846 eine Kaltwasserheil anstalt, in der nach dem Verfahren von Vin zenz Prießnitz aus Gräfenberg bei Freiwaidau in österr.-Schlesien behandelt wur de. In einem zeitgenössischen Bericht wurde auf die Preiswürdigkeit verwiesen und vor allem die günstige Beköstigung her vorgehoben. ,,Dem Patienten steht eine ziemliche Auswahl von Speisen zur Verfü gung", hieß es da. ,,So zum Frühstück süße oder saure Milch, Weiß-, Schwarz- und Grahambrot mit Butter und Honig, zum Di ner kräftige Suppe, dreimal garniertes Rostbeef, viermal Rindfleisch mit Gemüsen, dreimal Mehlspeisen, zum Souper wieder süße oder saure Milch, Honig, Eier- oder Milchspeise, Kartoffel mit Butter und noch andere kurgemäße Speisen." Die Gästefre quenz stieg von jährlich 40 bis 100 um 1865 auf 524 im Jahre 1875 und in der Gästeliste schienen unter anderem der Linzer Notar Dr. Alois Bahr mit seinem Sohn - dem spä teren Dichter - Hermann Bahr auf. Anton Bruckner nahm hier 1867 eine Kur und 1873 der Linzer Schriftsteller Qtto Prechtler. Einige Zeit hindurch soll Dimbach bei Grein ein Heilbad für Hautkrankheiten gewesen sein, doch größere Bedeutung, vor ailem auch nach seiner nunmehrigen Wiederent deckung, erlangte das Hedwigsbründl in 13
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