„Jod-Quelle des Bade-Ortes Hall", Stahlstich von Josef Mahrle aus dem Verlag von Fr. Sandböck In Steyr, um 1860. Oö. Landesmu seum, Inv. Nr. DA I 106/12. Aufnahme: Franz Gangl S1 jrOl-miEHiE des lABE-^ETEE HAEEo sehen Gesundheit, Krankheit und christli chem Kult stets ein enger Zusammenhang bestand, wurden viele Quellen bald zu klei nen Wallfahrtsorten, die man etwa mit Ma rienbildern schmückte, bei denen man eine Kapelle errichtete oder die man - wie etwa Maria Bründl bei St. Oswald bei Freistadt - nach der Gottesmutter benannte. Machen wir heute eine solche ,,balneologische Rundreise durch Oberösterreich" in die Vergangenheit, dann überrascht, daß einst, wie schon früher berichtet, Linz selbst mit seinem heilkräftigen Landhausbrunnen als eine Art ,,Kurort" galt. Der österreichi sche Heilquellenkataster des Jahres 1953 nennt aber auch St. Florian und schreibt in knappen Worten: ,,Um die Wende zum 16. Jahrhundert war St. Florian bei Linz ein be rühmter Bade-Wallfahrtsort", ohne jedoch nähere Hinweise auf eine Heilquelle im Bruckner-Markt zu geben. Nicht weniger mag erstaunen, daß auch die Messestadt Wels einst als ,,Badeort" galt. Schon vor dem Jahre 1900 gewann man aus Bohrquellen der geologischen Schlier-Pro vinz Jodwasser. Laut Bäderbuch gab es im Raum Wels acht starke Bromjodkochsalz quellen, die bei der Suche nach Erdgas ent deckt wurden. Das Wasser der Grindlhumerquelle hatte einen Gehalt von 36 Milli gramm Brom-Jon und 29 Milligramm JodJon und wurde als begehrtes ,.Weiser Jod salz" versandt. Es kam aus einer Quelle in der Westbahnstraße, die in 400 Meter Tiefe erschlossen wurde. Eine weitere Quelle, die Wolfseggerquelle, lag etwa 20 Minuten außerhalb der Stadt. Auch das am südlichen Rand des Donau beckens auf Schlierton entstandene Schar ten fand im österreichischen Bäderbuch des Jahres 1928 Aufnahme als ,,Bad Schar ten". Hier hatte man im Frühjahr 1925 in einer Tiefe von 125 Metern eine alkalische Schwefelwasserstofftherme erbohrt, die sogar eine geringe Radioaktivität (0,7 Meß einheiten) aufwies. Es wurde ein Badehaus mit 20 Kabinen errichtet und die Heilbad Scharten AG, die Komm.-Rat J. Herbsthofer aus Linz leitete, versandte das fürTrink- und Badekuren gegen Hauterkrankungen, Herz leiden, Katarrhe sowie Gicht und Rheuma 12
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