Oberösterreich, 30. Jahrgang, Heft 2, 1980

Oberösterreich aktuell Erlebnis Oberösterreich Landesrat Rudolf Trauner Das Bundesland Oberösterreich bildet im Norden einen Teil zur tschechischen und im Westen zur deutschen Grenze. Nach Nlederösterreich, Steiermark und Tirol ist Oberösterreich das fiächenmäßig viert größte und nach Einwohnern hinter Wien und Niederösterreich das drittgrößte öster reichische Bundesland. Die wirtschaftliche Bedeutung Oberöster reichs nahm nach dem Abzug der Besat zungsmächte 1955 rasch zu. Der Entwick lung in allen Bereichen der Wirtschaft, in In dustrie, Gewerbe und Handel, im Verkehr, Fremdenverkehr, Geld-, Kredit- und Versi cherungswesen waren keine Grenzen ge setzt. Vom früher primär agrarisch struktu rierten Bundesland wandelte sich Ober österreich zum Industrie- und Gewerbeland Nr. 1 in Österreich, der Dienstleistungssek tor konnte sich dank einer starken Fremden verkehrswirtschaft ebenso kräftig mit ent wickeln. Zurzeit arbeiten ca. 20 Prozent der in unse rem Heimatland Beschäftigten im primären Sektor (Land- und Forstwirtschaft), ca. 45 Prozent im sekundären (Fertigung in Indu strie und Gewerbe) und ca. 35 Prozent im tertitären Bereich (Dienstieistungen). Kräftige Impulse erhält die Fremdenver kehrswirtschaft einerseits von kulturellen Ereignissen wie auch von Kulturdenkmälern und kulturellen Einrichtungen, andererseits belebt der Tourismus die vielen kulturellen Aktivitäten, Veranstaltungen und Ausstel lungen (Reichersberg, Kremsmünster, Hallstatt, Steyrusw.). Sportliche Ereignisse und moderne Sportanlagen stellen einen weiteren Beitrag zur Attraktivität unseres Bun deslandes dar. Die Verbindung dieser Ein richtungen mit der Wirtschaftskraft und der Schönheit des Landes haben unser Bun desland zu einem Reise-,.Musterland" ge macht. Fremdenverkehr in Oberösterreich Die Leistungen der oberösterreichischen Fremdenverkehrswirtschaft müssen ge nauso vermarktet werden wie ein Industrie-, Handels- und Dienstleistungsprodukt, al lerdings mit dem bedeutenden Unterschied, daß persönliches Engagement, Initiative und familiäre Atmosphäre mit angeboten werden. Das Produkt im Fremdenverkehr kann be schränkt sein auf die Bereitstellung von Ob jekten, wie Freizeitanlagen, Wanderwege, Sportanlagen usw. Hier wird persönliches Service nur am Rande oder indirekt genützt. Bedienungsintensive Einrichtungen verlan gen großen persönlichen Einsatz. Die An schaffung von Anlagen, Geräten und Bau werken für den Fremdenverkehr erfordert von den Investoren viel Kapital. Zusätzlich müssen Personal- und allgemeine Kosten bei der Ermittlung des Preises berücksich tigt werden, der überdies noch der Markt situation entsprechen soll. Sind alle diese Kriterien erfüllt, müssen diese Leistungen angeboten und verkauft werden. Die Distri bution geschieht entweder direkt oder durch Vermittler, wie Reiseveranstalter usw. Um das Angebot der breiten Öffentlichkeit mit teilen zu können, bedient man sich der Wer bung. Auch für die Touristikbranche gilt es zu ver kaufen, darum werden von allen Reisever anstaltern, Reisebüromanagern, Verbän den und Fremdenverkehrsämtern eigene Broschüren, Informationen und Presse unterlagen aufgelegt und verteilt. Seit der Gründung der Fremdenverkehrs verbändegemeinschaften wird von diesen versucht, die Werbung für ihre Mitglieder zu koordinieren und mit dem Landes-Fremdenverkehrsamt abzustimmen. Nur durch diese Gemeinsamkeit in Planung und Aus führung ist ein großräumiger, wirtschaft licher Einsatz der finanziellen Mittel vertret bar. Natürlich ist auch jedem einzelnen Un ternehmer, Orts- und Regionalverband ei gene Werbung möglich. Als erster wurde vor 89 Jahren der Saizkammergut-Verkehrsverband gegründet. Dieser umfaßt heute drei regionale und 27 örtliche Verbände. Die Mühiviertler Frem denverkehrsverbändegemeinschaft mit 33 Verbänden und 75 Gemeinden folgte 1976; der Zusammenschluß von vier regionalen und 62 Gemeinden zur Fremden VerkehrsVerbändegemeinschaft Innviertei-Hausruckwald wurde 1978 durchgeführt. Am 22. Jänner schlössen sich dann die Regio nen Pyhrn-Priel, Kremstal, Steyr-Ennstal mit 46 Gemeinden zur Verbändegemein schaft Pyhrn-Eisenwurzen zusammen. Das Ziel ist, die gemeinsame Weiterentwicklung sowie eine konzentrierte und effektivere

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