Abb. 7 Hochwasser vom August 1949, Kraft werk Staning EKW-Werksfoto giewirtschaftlich ganz hervorragenden Ge säusestrecke einen relativ gleichbleibend guten Wert. Nach diesen Gesichtspunkten, aber auch vielen kriegs- und wirtschaftsbe dingten Erwägungen und Zufallsentwick lungen® erfolgte auch im Zeitraum zwischen 1941 und 1972 der Ausbau der Enns von Gstatterboden bis zur Mündung zu einer geschlossenen Laufkraftwerksstufenkette. Die Errichtung von Sommer- auf Winterab fluß umlagerungsfähigen Speichern, die auch einen nennenswerten Hochwasser rückhalt leisten könnten, blieb der Enns ver sagt. Mit Ausnahme von für den Hochwas serrückhalt unbedeutenden Speichern im Oberlauf (Salza und Sölk), dem Wagspei cher als Wochenspeicher und Großraming als Schwellbetriebs-Führungsspeicher, handelt es sich bei allen Stauhaltungen an der Enns um kleine Flußstauräume, die für den Hochwasserablauf generell eher nega tive Auswirkungen bringen könnten; durch die Ausschaltung von Inundationsgebieten, die als Retentionsräume wirken, kön nen Maximalabfluß, Steighöhe und Steigge schwindigkeit erhöht werden und die An laufdauer der Hochwasserwelle wird damit verkürzt. Diese negativen Auswirkungen werden aber sicherlich durch die positiven Aspekte des Kraftwerksbaues, den Stau raumsicherungen und die Sanierungen im Zuge der Neugestaltung der Verkehrswege in den Stauraumbereichen, vor allem aber durch die wesentlich genauere Erfassung der hydrologischen Vorgänge im Einzugs gebiet, fernübertragene Regen- und Pegel schreiber von Zubringern u. dgl. bei weitem kompensiert. Darüber hinaus haben zahl reiche Beispiele gezeigt, daß ein gut funk tionierender, zentral gesteuerter Lastvertei lerbetrieb sehr wohl in der Lage ist, Hoch wasserspitzen durch die genaue Kenntnis der hydrologischen Situation mittels Spei chervorabsenkungen zu kappen. Es muß darauf hingewiesen werden, daß sich an ei nem Fluß wie Enns oder Steyr das Abflußverhalten im Zuge der Technisierung sehr wesentlich verschlechtert hat: der Ab flußbeiwert, also das Verhältnis von Abfluß zu Niederschlag, wurde durch Landkultivie rungen, Straßenbauten, Kahlschlägerun gen, Skipisten u. dgl. m. zum Teil verviel facht. Die Verbauung der Landschaft führt nun dazu, daß Niederschläge wesentlich ra scher und auch intensiver zum Abfluß ge langen, als dies in unkultivierten Zonen der Fall ist. Unter diesen Gesichtspunkten sind auch die in der jüngsten Vergangenheit aufgetrete nen Hochwasser zu betrachten, wobei das Jahr 1949 mit vier, in etwa monatlichen Pe rioden ablaufenden Hochwassern mit Auf- . Oben Abb. 8 Hochwasser vom 21. Juli 1959, Blick von der Steyrbrücke zu den Hackwerken EKW-Werksfoto Rechts Abb. 9 Hochwasser vom 21. Juli 1959, Blick auf Mlchaelerklrche und Bürgerspital EKW-Werksfoto
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