Oberösterreich, 30. Jahrgang, Heft 2, 1980

nach Norden und durchquert sämtliche Fal ten der Kalkalpen. Das Gefälle vermindert sich \wiederum und durch kürzere schluch tartige Einengungen fließt die Enns, von mächtigen Schotterterrassen begleitet, dem Alpenvorland zu. Bei Garsten tritt die Enns in das Alpenvor land ein und fiießt, meist in einem in die Nie derterrasse eingegrabenen Bett, nach Nor den. Die begießende Landschaft zeigt in folge des Nebeneinanders von verschiede nen Sedimenten ein unterschiedliches Biid, wobei zunehmend sanft gerundete Rücken und Kuppen hervortreten. Das Gefälle ist mit 1 %o für den Unterlauf (Anlandungsbereich) eines Fiusses relativ hoch und die drei Stauhaltungen flußab der Stadt Steyr, die mit Aufstauhöhen zwischen 8 und 14 m je weils Stauräume bis zu 12 km Länge schaf fen, lassen von dem ursprünglichen, durch ailuviale Aufschüttungen und dem teilweise von Auwäidern gesäumten Flußlauf nicht mehr viel erkennen. Nur in den unteren 8 km ist der natürliche Fluß- und Aubestand noch erhalten, allerdings des natürlichen Was serdargebotes durch die Ausleitung für das KW St. Pantaleon beraubt. Hier wurden zwei Sohlrampen und das Hilfswehr Enns als flußbauliche und ästhetische Kompensa tionsbauten errichtet. Der Wichtiste Zubringer der Enns und von besonderer Bedeutung für die Stadt Steyr ist der Steyr-Fiuß, der ein Einzugsgebiet von 916 km2 aufweist. Steyr und Teichl entwäs sern den nördlichen Kalkalpenraum vom Toten Gebirge bis zu den Hallermauern. In den Kalkalpen und auch in den Kalkvoralpen erfolgt der Abfluß meist unterirdisch und dementsprechend ist auch die Talausbil dung. Erst bei Erreichen des Quellhorizon tes setzt stärkere Wasserführung ein. Die Steyr verläuft in nördlicher Richtung, teil weise tief in alluvialen Ablagerungen einge schnitten, zwischen Sengsengebirge und Ausiäufern des Prielmassivs bis zum Spei cher Klaus. Vom Steyr-Durchbruch an wei tet sich das Tal und die Steyr fließt, von Hoch- und Niederterrassenschottern be gleitet, in NO-Richtung durch das Voralpen gebiet. Nach Osten abschwenkend, fiießt sie dann in den Deckenschottern der Traun-Enns-Platte bis zu ihrer Einmündung in die Enns. Niederschlagsverteilung Das Niederschlagsgeschehen in diesem Raum bestimmen W- bis NW-Strömungen, die ozeanisch feuchte Luftmassen heran führen. Da dem oberen und mittleren Ennstal die Nordalpen vorgelagert sind, herr schen geringere Niederschlagshöhen als im Alpenvorland vor. Bedingt durch die meist quer zur Hauptzugrichtung verlaufenden Seitentäler und die starke Gliederung, tre ten lokai sehr unterschiedliche Klimafakto ren auf. Das Gebiet im Bereich Gröbming weist mit einem mittleren Jahresnieder schlag von 960 mm die geringste Nieder schlagshöhe auf, während die größten Jah resniederschläge (mehr als 2500 mm) im Gebirgsmassiv des Dachsteins und des To ten Gebirges verzeichnet werden (Abb. 2). Dabei ist zu berücksichtigen, daß, abhängig von der Seehöhe, ein Teil des Niederschla ges in Form von Schnee fäilt. Bei einer See höhe von 700 m sind dies etwa 17 Prozent Abb. 2 Niederschlagsverteilung von 1901 bis 1950 (nach Kreps-Schimpf)^

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