Links unten: Blick in die Maschinenhalle des Kraftwerkes Garsten-St. Ulrich der Ennskraftwerke AG. - Bildsymbol für das Ennstal von heute. wurden. Damit war ein zweiter und ent scheidender Schlag gegen die Flößerei ge fallen; denn der Fioßaufzug in Küpfern, der das Flößen (in der verbleibenden Fließ strecke) . . . der Enns flußaufwärts der Stauwurzel des Kraftwerkes Großraming ermöglichen sollte, kostete der Ennskraftwerke AG. zwar viel Geld, er wurde aber nur ein paarmal benützt und erwies sich wegen der sich überstürzenden technischen Ent wicklung als eine sozusagen amtlich er zwungene Fehlinvestition. In ununterbro chener Folge entstanden bis 1970 In der oberösterreichischen Enns weitere fünf Ü V. ' i' s: - s . J TS. Oben: Modell (Diorama) des ,,Kastens" im Ennsmuseum Kastenreith/Weyer. Aufnahme: Kranzmayr Laufkraftwerke und auch In der stelrlschen Flußstrecke wurde die Kraftwerks kette bis In das Gesäuse fortgesetzt. Die schlechte Nachrede für die Elektrizi tätswirtschaft, am Untergang der Flößerei allein schuldtragend zu sein, verblaßt zu Recht durch die seit etwa zwanzig Jahren eingetretene grundlegende Änderung der Holzbringung. Well eine zweite Verladung des Rundholzes, also eine Umladung auf andere Transportmittel, wirtschaftlich un tragbar geworden Ist, muß heute eine Bringungsstraße zum Holzschiag gebaut wer den und fast an der Gewinnungsstätte die Autoveriadung erfolgen. Wenn Bahn und Kraftwerke nicht gekommen wären, diesen dritten und größten Schlag hätte die Flößerei nicht überstehen können! Und nun, was für seltsame Wiederholungen gibt es doch In der Geschichte, fährt das Holz wieder auf der alten Elsenstraße, jetzt Elsen-Buridesstraße, durch das Ennstal . . . Es war also an der Zelt, die Flößerei, die Jahrhunderte hindurch den Landstrichen an der Enns nicht nur Brot, sondern auch ein besonderes Gesicht gegeben hatte, nicht In Vergessenheit geraten zu lassen und für das Gedenken an sie eine Helmstätte zu su chen. Es sei hier mit großer Dankbarkeit festge halten, daß mit dem Kauf der Liegenschaft ,,Kasten" Im Ortstell Kastenreith der Markt gemeinde Weyer durch die Ennskraftwerke AG. die Erhaltung eines ungemein wertvol len bau- und wirtschaftshistorischen Ge bäudes ermöglicht und damit die Voraus setzungen für die Errichtung eines Ennsmuseums geschaffen wurden. Der Kaufvertrag mit den Vorbesitzern Leopold und Theresia Pucher In Weyer Ist am 13. Juni 1961 abge schlossen worden, der Aufsichtsrat der Ennskraftwerke AG. erteilte am 10. Novem ber 1961 die Genehmigung. In den Jahren 1966 bis 1970 beherbergte der,,Kasten" die Bauleitungen für die Errichtung des knapp stromaufwärts liegenden Ennskraftwerkes Weyer, eine Gaststätte und Dienstwohnun gen sind dort dauernd beheimatet. Die Sa nierung des ,,Kastens", der dem Verfall nahe war, wurde In vorbildlich denkmalpflegerlscher Welse durchgeführt und bedurfte beträchtlicher Geldmittel, die zum allergröß ten Teil vom neuen Hauseigentümer aufge bracht wurden. Subventionen leisteten hiezu auch das Bundesdenkmalamt und die Marktgemeinde Weyer. Die Anregung zur Rettung des ,,Kastens" für die Unterbringung des Ennsmuseums Ist vom Schreiber dieser Zellen deswegen ausgegangen, well diese örtllchkelt wie keine andere historisch für eine solche Pfle gestätte geeignet erschien. Dieser Platz war Immerhin so prägnant, daß er der Ortschaft den Namen gab. ,,Kastenreith", das Ist der ,,Kasten" an der großen Ennsblegung, der ,,Reith". Genau hier nämlich ändert die Enns Ihre von Hieflau an bevorzugte südnördllche Fließrichtung nach dem Westen hin, um erst von der Mündung des Tratten baches an wieder gegen Norden der Donau zuzuströmen. Dazu kommt knapp flußab wärts des rechtsufrig liegenden Kastens die Mündung des Gaflenzbaches und damit die Öffnung zu Verkehrswegen auch nach dem Osten, nach Niederösterreich. Hieraiso war die erste verkehrsgeographische Möglich keit Im Bereich der nördlichen Kalkalpen, das vom Erzberg kommende Eisen und die in den Innerösterreichischen Tälern mit den Energiequellen Holz und Wasserkraft er zeugten schmiedbaren Eisen und Eisenwa ren weltweit in den Handel zu bringen. Hier gabelte sich der weitere Handelsweg. Ein großer Tel! der Ware ging per Floß oder
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