Oberösterreich, 30. Jahrgang, Heft 2, 1980

Rechts: Idylle des Biedermeier - Die Kirche zu Leonstein, 1847, Original Im Heimathaus Steyr Aufnahme: Kranzmayr Links: ,,Der große Priel von der Pichlerner-Au gesehen, 12. Mai 1854", Original im Heimat haus Steyr Aufnahme: Kranzmayr Unten: ,,Die Strumbottich an der Steyr aufge nommen 1854", Original im Heimathaus Steyr Aufnahme: Kranzmayr bestimmteste Weise genannt und mußte schließlich zugeben, daß es doch ein ande rer gewesen sei? Die Frauensteiner Schutzmantel- und Ro senkranzmadonna gibt in dieser Hinsicht keine Rätsel auf. Bei Kaiser Maximilian dauerte die Gelübdeerfüllung etwas länger als bei Ritter Waldauf. Immerzu auf Feldzug oder sonst auf Fahrt, mochte er sein Ver sprechen vergessen haben. Er hatte aber auch nie Geld in seiner Kasse, vor allem nicht für einen solchen Auftrag. Ein Besuch bei den Fuggern, sicherlich zum Zweck einer Kreditaufnahme, führte ihn wieder einmal nach Augsburg und hier in die Werkstatt Gregor Erharts, des Bildschnitzers und Bildhauers, den er schätzte. Erhart sollte die Madonna des Kaisers schnitzen, sie sollte in der 1488 fertiggestellten gotischen Wall fahrtskirche Frauenstein im Steyrtai, einer Gegend, in der Kaiser Maximilian öfter auf Hirsche jagte, aufgestellt werden. Man weiß über ihre Entstehung allerdings nicht, wo sie der Meister schnitzte, ob in sei ner Werkstatt zu Augsburg oder auf der Styraburg in Steyr oder auf Burg Klaus. Vermut lich ist es so gewesen, daß Gregor Erhart sie in Augsburg begann und hier im großen und ganzen fertigstellte, die Figur danach nach Klaus brachte, auf der Burg letzte Hand an sie legte und sie in der Kirche von Frauen stein eigenhändig aufstellte. (Das heutige, noch bewohnte Schloß Klaus wurde erst 1578 neben der Burg erbaut.) Die Burg, erstmals 1192 urkundlich erwähnt, im Ver lauf der Jahrhunderte Ruine, ist in letzter Zeit wieder ausgegraben worden und fordert mit ihren Hauptmauern zum Vergleich sol cher Bauten und der Entwicklung ihrer Forfi''- •>

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