den Gedanken festlegt, nur Städte seien Kulturträger. Das offene Land bleibt dies nach wie vor auch. Ein Oberösterreicher, den viele als Böhmerwäldier betrachten, Adalbert Stifter, der als Schul rat (Landesschulinspektor) soviel durch Oberösterreich hat reisen müssen, wußte das, man braucht nur seinen großen Erziehungsroman ,,Nachsommer" zu lesen. Mehr als hundert Jahre nach seinem Tod hat sich daran nichts geändert, sosehr sich da und dort das Land selbst verändert hat. Wesentlich ist die Ein stellung, die der einzelne zu diesen Dingen einnimmt. Die Natur bleibt stets dieselbe, die sie war. Da liegt Frauenstein auf der Höhe. Die schon genannte Schutzmantel- und Rosen kranzmadonna in der Kirche des Ortes auf der Kuppe ist geradezu Sinn- und Inbild der ganzen Gegend, ihre Seele. Darüber sei be richtet. Die Forschung hat hier vorzüglich gearbeitet, man weiß über ihre Entstehung hinlänglich Bescheid. Während des holländischen Feldzuges ka men Kaiser Maximilian I. und sein Intimus, Florian Waldauf aus Hall in Tirol, am Dreikö nigstag des Jahres 1489 in der Zuidersee durch immer wieder sich häufende Eisschol len rund um ihr kleines Boot in arge Gefahr. Der Kaiser gelobte in diesen Stunden, der Gottesmutter Maria ein Standbild zu vereh ren, wenn er mit dem Leben davonkomme, Ritter Waldauf überbot den Kaiser sogar durch das Gelübde, eine Kapelle mit einem Heiltumschatz (Statue) zu stiften und für sie einen Prediger zu bestellen, wenn er der tödlichen Bedrohung des Augenblicks ent rinne. Beide erreichten das Land. 1500 war die Kapeile im linken Seitenschiff der Haller Pfarrkirche vollendet, über ihren Altar wacht eine Madonna, man nennt sie die Waidauf-Muttergottes, als Heiltumschatz. Man hat sie als ein Werk von Michael Pacher, dem Schöpfer des Schnitzaltars von St. Wolfgang, oder doch aus seiner Werkstatt erkennen wollen, aber dann haben Kunsthi storiker gefunden, das könne nicht so sein. Michael Pacher selbst ist 1498 gestorben. Aber selbst hervorragende Kunstforscher haben sich bei der Zuerkennung eines Kunstwerkes an einem bestimmten Meister schon oft geirrt. In diesem Zusammenhang sei nur an den Kefermarkter Altar erinnert. Wen allen hat man als seinen Schnitzer auf Vt'- ■■ '■ . lif A.
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