Oberösterreich, 30. Jahrgang, Heft 1, 1980

Hallstattgedichte (für Gudrun Baudisch) Friedhof im Gebirge Zeichen, um dem Tod seine Macht abzukaufen; Blumen, um wieder Inseln des Lebens zu bau'n. Gräber, in denen die Tränen leise verlaufen, damit sich Menschen wieder zu sprechen getrau'n. Leise wird daraus endlich ein Garten. Die Sonne scheint drüber, der Regen rinnt - und in den Lüften hört man den zarten Ruf eines Vogels, der zu nisten beginnt. Strub Als die Römerinnen noch im österreichischen Echerntal - geschmückt mit Ketten und seltenen Steinen des Nordens wohnten und sich an den Gestaden des Baches ergingen, schrie schon das Wasser den Schrei wie jetzt. Wie jetzt, da es zu unseren armen Füßen seine Kaskaden vergischt und seine weißgrünen Wellen gegen die Steine wirft. Es ist noch derselbe Schrei. Es ist noch derselbe unbezwungene Schrei. Es ist noch derselbe Mut, der hinausspringt über die Felswand, um in der Verwandlung der duftigen Schleier in der Luft zu zersprühn - für jeden einzelnen, der sie sieht. Keramisches Beginne den Kreis im Norden oder im Süden Wichtig ist die Vollendung. Und dann die Zufriedenheit.

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