hen. Die Steyrer erhielten mit ihr eine vornehme Geburtstagsgabe. Helga Litschel: Grüße aus Steyr. Eine Auswahl alter Ansichtskarten. - Linz: 00. Landesverlag 1979, 68 Selten, 4 Farbbilder und 52 Bilder In Braundruck, Ladenpreis S 148.-. Carl Hans Watzinger/Franz Hubmann: Steyr, Portralt einer Stadt. - Wien: Molden-Edition 1979, 128 Seiten, 64 Selten Text mit 25 Illustra tionen, 32 Bildselten In Farbe mit 60 Farbabbil dungen sowie 32 Biidseiten in Schwarzweiß mit 50 Abbildungen, Ladenpreis S 790.-. Tausend Jahre Steyr. Festschrift anläßlich des Stadtjubiläums, hrsg. vom Verein ,,1000 Jahre Steyr". - Steyr 1980, 91 Seiten Text und 69 Farbabbiidungen, Ladenpreis S 290.-. Llteratur im OLV Linz Günter Giselher Krenner: Am Teich. Erzählung. Gestaltung und Illustrationen: Herbert Frledl. - Linz: 00. Landesverlag 1979, 87 Seiten, LadenpreisS 98.-. Es wird empfohlen, diese Erzählung langsam zu lesen. Romanieser werden zu ihr kaum eine Be ziehung finden, eher werden sie Freunde von Ly rik schätzen lernen. Auch die Zeichnungen von Herbert Friedl verlangen langsame Betrachtung. Wort und Zeichnung in diesem schmalen Buch sind nicht für den Tag, sondern für stille Abende bestimmt. Im Mittelpunkt steht eine Familie - einfache, vom Leben geprüfte Menschen: die Großmutter, Va ter, Mutter und zwei Knaben, die zu Jünglingen heranwachsen. Der jüngere ist nach einem Un fall, den sein älterer Bruder verschuldet hat, ge lähmt an den Rollstuhi gebunden. Der ältere lei det vor Beginn eines Studiums, das der Vater will, an Tuberkulose. Er sehnt sich nach der Liebe ei nes Mädchens aus der Nachbarschaft. Mutter und Vater haben ihr gemeinsames Leben im Krieg begonnen. Sie müssen viel Leid tragen. Die Großmutter ist erblindet. Der Teich unterhalb des Hauses greift immer wieder schicksalhaft in das Leben dieser Familie ein. Träger der ganzen Handlung ist aber eigentlich nurder lungenkranke Knabe. An ihn ist die Erzäh lung in zwei Schichten gebunden: Gegenwart und Erinnerung. Was geschehen ist, wird überdeckt von dem, was eben geschieht. Diese doppelte Handlung kommt sogar im Buchdruck mit zwei Schriftgraden zum Ausdruck. Beklemmend ist das Einfühlungsvermögen des jungen Autors - Jahrgang 1946- in Situationen und Gefühle, die er selbst noch nicht erlebt haben kann. Darin er weist sich die Kraft einer starken Phantasie. Ein Meisterstück ist z. B. die Darstellung der Heim kehr des Vaters aus der Kriegsgefangenschaft. Aus einer biographischen Notiz erfahren wir, daß G. G. Krenner Lehrer in Pregarten ist. Erste lite rarische Arbeiten sind bisher in Zeitschriften und Anthologien (Rampe, Facetten) erschienen. Die Erzählung ,,Am Teich" ist eine beachtenswerte Taientprobe. Willy Lorenz: A. E. I. O. U. Allen Ernstes Ist Oester reich unentbehrlich. Osterreichische Impressio nen. 4., erw. Aufl. - Linz: 00. Landesverlag 1979, 160 Selten, 57 Schwarzweißbilder, La denpreis S 178.-. Daß es dem OLV Linz gelungen ist, sich die Neu auflage dieses amüsanten Österreich-Breviers zu sichern, kann als Glücksfall bezeichnet wer den. Daß er diese 4. Auflage in wesentlich ver besserter Aufmachung herausgebracht hat, ist ein veriegerisches Verdienst. Denn: dieses Buch erscheint mir für eine Österreichkunde ganz wichtig. Es ist auf jeden Fall typischer als z. B. der ,,Herr Karl". Es ist zeitloser, herzlicher und ge scheiter. Der Wahlspruch A-E-l-O-ü Kaiser Friedrichs III. ,,Alles Erdreich ist Österreich Untertan" oder auch ,,austriae est imperare orbi universi" wird von dem leidenschaftlichen Österreicher Willy Lorenz, wohl einer der profiliertesten Schriftstel ler und Publizisten unserer Generation, für unser räumlich klein gewordenes Vaterland in oft sar kastischer, stets aber liebevoller Deutung abge wandelt. Wir erfahren bittere und heitere Wahr heiten. Viel Geschichtsstoff ist amüsant verpackt. Dieses Buch sollte jedem in die Hand gedrückt werden, der das wahre Österreich kennenlernen will. Die Pracht der Tracht So benennt Anneliese Ratzenböck, Gattin unse res Landeshauptmannes und schreibgewandte Publizistin, einen ,,Leitfaden für Goidhaubenfrauen". Sie gibt seit Jahren dieser typisch ober österreichischen Trachtenbewegung neue Im pulse, hat sie aus Erstarrung in allzuviel Tradition zu einem lebendigen Gegenwartsbezug heraus geführt. Derzeit zählen die Goidhauben-, Perl hauben- und Kopftuchgruppen bereits 11.000 Mitglieder. In ihrem ,,Leitfaden" berichtet sie kurz über die Geschichte weiblicher Kopfbedeckung in unserem Lande, gibt vor allem aber praktische Hinweise. So erfährt der (die) Leser(in), wie heute selbst eine Goidhaube hergestellt werden kann, wieviel Arbeitsaufwand - 250 bis 300 Arbeits stunden -, wieviel Geld hiefür - 4000 bis 6000 Schilling - notwendig sind. Es wird berichtet, wie man alte Hauben reinigen und restaurieren kann, wie eine Haube aufbewahrt und zum Tragen auf gesetzt werden soll, weiche Kleidung und wei ches ,,schmückende Beiwerk" passend sind. Diese Broschüre, eigentlich ist es ein Broschürchen, paßt in jeden Samt- oder Peribeutei einer Goidhaubenfrau. Anneliese Ratzenböck: Die Pracht der Tracht. Ein Leitfaden für Goldhaubenfrauen. Illustratio nen und graphische Gestaltung Herbert Frledl. - Linz: OO. Landesverlag 1979, 40 Seiten, La denpreis S 30.-. Literatur im OLV Ried Mit Herausgabe einer literarischen Kieinbuchreihe bemüht sich der Oberösterreichische Landesveriag Ried im Innkreis in anerkennenswerter Weise um die Pflege heimischen Schrifttums. Diesmal sind vier Autoren anzuführen: Gun Mar gret Forss, Carl Hans Watzinger, Josef Viktor Stummer und Adolf Mayrhuber. Nach einem Gedichtband ,,Aufbruch" und der Er zählung ,,Andreas und das Bild" legt die gebür tige Finnin und verheiratete Österreicherin Gun Margret Forss-Daubiebsky nunmehr ein Bänd chen Kurzgeschichten vor. DerTitel,,Gesang der Trolle" weist auf die geistige Herkunft der Schriftsteiierin hin. Nachdenklichkeit und Tiefsinnigkeit sind Wesensmerkmaie des europäischen Nor dens. Es dürfte deshalb auch kein Zufall sein, daß Frau Forss nach verschiedenen Zwischenstatio nen 1943 in der Landschaft des oberen Donauta les, die sehr ernst stimmen kann - in Pyrawang -, ihre österreichische Heimat gefunden hat. Es sind zehn Erzählungen, die Erkenntnisse und Be kenntnisse in dichterischer Umkieidung beinhal ten. Meist übenwiegt das Gedankliche, so etwa in ,,Worte" oder ,,Das Göttliche". Dichterische Be gabung ist jedoch in jeder Zeile zu spüren. Kleine Perlen sind es, die so entstehen: ,,Gesang der Trolle" - die tragische Geschichte des kleinen Jukka mit der,,Sehnsucht des Bösen gut zu sein; ,,Der Bettier" - die Erkenntnis einer Siebzehnjäh rigen über die wahre Bedeutung des Schenkens; ,,Die Kaktusblüte"-die Kunde des wundersamen Vermächtnisses einer todgeweihten jungen Künstlerin; ,,Tanz mit den Sternen" - der ergrei fende Traum eines gelähmten Mädchens. ,,Gehe behutsam um mit Worten", eine Mahnung, die an die Vorrede von Hugo von Hofmannsthal zu seinem ,,Deutschen Lesebuch" erinnert, wird von der Dichterin selbst befolgt. Ais Altmeister oberösterreichischer Erzählkunst stellt sich wieder einmal Carl Hans Watzinger vor. In letzter Zeit hat dieser Autor vor allem Auftrags arbeiten erledigen müssen. Unserer Zeitschrift ist er als fleißiger und gewissenhafter Mitarbeiter bekannt, in dem Band ,,Das Nikoiospiei" widmet er unserem Gemüt drei Erzählungen, die besinn liche Lesestunden schenken und die typische Art des Dichters zeigen, der gerne Dichtung mit Kul turgeschichte verbindet. ,,Das Nikoiospiei" führt uns nach Mitterndorf im Ausseeriand, das in dieser Erzählung ,,Mitterhof" genannt wird. Ein interessierter Städter kehrt in einem alten Gasthof dieses alten Örtes ein, um das in ganz Österreich bekannte Nikoiospiei mit zuerleben. Aus dem Kuiturausflug wird eine Fahrt zu tiefen menschlichen Einsichten und ernsten Schicksalen. ,,Das Bildnis der Sünderin" erzählt die Lebens geschichte eines Bildschnitzers irgendwo im österreichischen Alpenvorland. Die Geschichte erinnert an eine der besten Dichtungen des Au tors, an seinen ,,Bildschnitzer von Kefermarkt", die in schwerer Nachkriegszeit erschienen ist, in eben dieser Notzeit, da sich Josef Kerb sein ,,Bild Unserer Lieben Frauen zu St. Lebenberg" müh sam abringt. Von eindrucksvoller Dichte und Geschlossenheit ist ,,Das Tagebuch des Gewerken Sebaidus Mo ser" - eine Saga aus der oberösterreichischen Eiseniandschaft. Neuling in der oberösterreichischen Literatur ist Adolf Mayrhuber, der uns eine vergnügliche ,,blaue Donaustory" erzählt, die er ,,Ein Glücks pilz ist nicht giftig oder Wanderer zwischen zwei Mädchen" betitelt. Ein durch und durch unmilitä rischer Jüngling erlebt den Krieg, erlebt liebens werte Menschen im Krieg, pendelt zwischen zwei Mädchen und heiratet ausgerechnet in den letz ten Kriegstagen, als schon die Amerikaner im Lande sind, seinen ,,süßen Fratz mit Krone".
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