Oberösterreich, 30. Jahrgang, Heft 1, 1980

- *sf - Ii- .r," ft-Tj Das auch jetzt noch herrschaftlich wirkende Gebäude wurde im Jahr 1530 nach einem Türkeneinfail von Grund auf neu errichtet. Erbauer waren die reichen Eisengewerken Egerer, die auch namengebend wirkten. Vom Vorgängerbau sind nur mehr rudimen täre Reste im Keller und an den gotischen Fensterleibungen ersichtlich. Spiegelt Lemberg altösterreichische Geschichte wi der, so ist das Egererschloß typisch für die wirtschaftliche Entwicklung der Eisenwurzen bis herauf zu den aktuellen Tagespro blemen. Nach dem Aussterben der Eisen herren wechselte das Schloß, in dem sich bis 1848 das Pfleggericht befand, häufig die Besitzer, verfiel allmählich und wurde vor wenigen Jahren von den Gemeinden Gaflenz, Weyer-Land und der Marktgemeinde Weyer mit dem erklärten Ziel angekauft, darin eine Musikschule unterzubringen. Möglichkeit hiezu bot das seit 1977 in Ober österreich bestehende Musikschulgesetz. Viele Gemeinden von Oberösterreich haben diese Gelegenheit zur Gründung von sol chen Schulen wahrgenommen. Die räum lichen Voraussetzungen im Egererschlößl schienen in der Verwendung von Schloß Weyer - nach entsprechender Adaptierung - gegeben zu sein. Schon die erste Besich tigung des Schlosses hat gezeigt, daß die ses Projekt vorzüglich für die Unterbringung der angestrebten Musikschule geeignet ist, soferne eine Reihe von Umbaumaßnahmen durchgeführt würde. Bei der nun folgenden Planung war beson ders auf die Zweckmäßigkeit der erforder lichen Unterrichtsräume samt Nebenräu men zu achten. Nachdem für einen Musik schulbetrieb verschiedene Raumgrößen (Einzel- und Gruppenunterricht) notwendig sind, ging es zunächst einmal darum, das Raumprogramm so zu erstellen, daß sich daraus möglichst wenig Umbauarbeiten er geben würden. Hier stellten sich bereits die ersten Pro bleme ein, weil die Zimmer im ersten Ober geschoß nur von einem offenen Arkaden gang aus begehbar sind. Für Musikinstru mente (z. B. Klavier, Cembalo etc.) ist ein direktes Betreten der Räume aus dem Freien ungeeignet. Durch die Schaffung von kleinen Vorräumen sind nun diese Unter richtsräume nicht mehr direkt von außen zu betreten. Verschiedene Korrekturen von Zwischen wänden und Deckenhöhen-bei besonderer Beachtung der vorhandenen Bausubstanz ergaben brauchbare Raumausmaße für den Einzel- und Gruppenunterricht. Die zum Teil sehr starken Wände sind auch in bezug auf Schalldurchlässigkeit gut ge eignet. Die Raumhöhen bewegen sich zwi schen 2,70 und 3 m und entsprechen somit den akustischen Anforderungen. Die Beheizung des Schlosses geschieht zentral mit einer ölfeuerungsanlage. Die Gefahr, daß die Mauerfeuchtigkeit Im Erd geschoß trotz Trockenlegung noch zu hoch Ist und dadurch eine Schädigung des In strumentariums auftreten könnte, ist sicher durch die Installierung einer Zentralheizung beseitigt. Das Raumprogramm umfaßt: 1 Vortragsraum, 8 Unterrichtsräume, 1 Archiv- und Nebenraum, Direktion und Vorzimmer,

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