Oberösterreich, 30. Jahrgang, Heft 1, 1980

bibliothek rechtfertigen. Es handelt sich bei ihr um ein besonders schönes, die Geistes geschichte des 17. Jahrhunderts bis weit in das 19. Jahrhundert erheilendes Beispiel einer klugen und umsichtigen, privaten Bi bliothekpolitik, die sich nicht bloß auf per sönliche und literarische Interessen be schränkte, sondern darüber hinaus sich auf die politischen, soziologischen, wirtschaft lichen und religiösen Erfahrungen und For derungen der Zeit erstreckte. Sie vermittelt ein anschauliches Bild der damaligen Zeit. Oberhalb des Zusammenflusses der Steyr und der Enns, auf einem felsigen Riegel, der sich wie ein Keil zum Ufer schiebt, errichte ten die steirischen Markgrafen die alte Styraburg. Von einem der Ministerialen, die dort eingesetzt waren, stammen auch die Starhemberger und die Losensteiner ab. Von den Habsburgern übernahmen 1666 die Lamberger Grafen pfandweise die Vogtei und behielten das Schloß und ebenso die Burggrafschaft bis 1938. Der große Brand von 1727 veranlaßte die Besitzer, die stark beschädigte und funk tionslos gewordene Burg durch einen re präsentativen Schloßbau zu ersetzen. In den Jahren 1728 bis 1731 entstanden unter anderem der prachtvolle Hailentorbau und die reich geschwungene Fassade der Schloßkapelle. Der Innenraum, vornehmlich die schon erwähnte Bibliothek und die Für stenzimmer, wurden neu ausgestaltet. So formte sich die Styraburg zum Schloß Lamberg. Seit 1975 ist sie im Besitz der Bundes forste und dient primär Bundesdienststellen (Polizei, Gendarmerie, Forstverwaltung) als Amtsgebäude. Der ennsseitige Trakt be herbergt Wohnungen und das Standesamt des Magistrates Steyr, das in der Schloßka pelle einen der schönsten Trausäle Öster reichs besitzt. Die Renovierung des Schlos ses stellt eine Gemeinschaftsaktion des Bundes, des Landes Oberösterreich und der Stadt Steyr dar - eine vieljährige Forderung der Denkmalpflege, die erst anläßlich der Landesaussteilung eingelöst werden konn te. Rund 3000 m^ Ausstellungsfläche, die Kapelle und die Repräsentationsräume ein geschlossen, stehen für rund 800 Exponate zur Verfügung. Man hat dabei getrachtet, die aussagefähigsten Funde aus allen ehe maligen hallstattzeitlichen Gebieten zu sammenzuführen. Die Übersicht beginnt mit mmm fmm m n

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