Oberösterreich, 30. Jahrgang, Heft 1, 1980

. ,• T «^#1 f i Bücher prangen die begehrten Motive, die Hallstatt bietet. Um einige der jüngsten Pu blikationen zu nennen: Der Bildband ,.Österreich" (Austria, L'Autriche) des Münchner Verlags Ludwig Simon, Erik Wikkenburgs ,,Einladung nach Österreich" (Verlag Langen-Müller), ,.Wandern in öberösterreich" von Hans Pilz (Verlag Tyrolia), Wolfgang Sperners ,.Ausflugsziele in öberösterreich" (öberösterreichischer Landesveriag). Mit Weihnachtskrippen. Schwalbennestern, ja sogar mit chinesischen Dörfern wurde Halistatt verglichen. Sie mögen lieb sein und gut gemeint, diese Vergleiche, aber dane ben gehen sie alle. Weil Hailstatts Schön heiten eben unvergleichlich und einmalig sind. Vom Zauber dieser Landschaft schwärmten die größten Dichter unseres Landes, die größten Maier entdeckten in Halistatt ihre Lieblingsmotive. Jakob Alt und sein Sohn Rudolf von Alt wählten mit Vorliebe den Sa linenmarkt Hallstatt und seine Umgebung für ihre Bilder. Von Ferdinand Georg Wald müller. der bis heute Österreichs beliebte ster Landschaftsmaler ist. kann man ohne Übertreibung behaupten, daß er in Hallstatt verliebt war. Waldmülier kam im Jahre 1831 zum erstenmal nach Halistatt und brachte in den kommenden Jahren von seinen Halistatt-Aufenthalten 15 Bilder mit. die die Kunsthistoriker als den unbestreitbaren Hö hepunkt in seinem Schaffen bezeichnen. Auch bei vielen Landschaftsmalern von heute gehört Hallstatt zum festen Repertoire und irgendwie nimmt jeder Besucher von Halistatt. Künstler oder nicht, eine Fülle von Bildern mit: auf Leinwand und Zeichenblock, in Fotoapparaten und Filmkameras, auf An sichtskarten und in Büchern, vor allem aber Bilder im Gedächtnis und im Herzen. Viel schwerer noch als die Begeisterung der Besucher wiegt jedoch das Bekenntnis der Halistätter zur Eigenart Ihres Heimatortes. Denn es ist etwas anderes, ob man als Dich ter. Maler. Fotograf und Urlauber nach Halistatt kommt, oder ob man hier lebt. Da sind die zwischen Berg und See einge zwängten Häuser kein bloßes Motiv mehr, da bedeutet es Kampf mit der Natur. Jeder Meter Boden mußte hier dem Berg abgerun gen werden. Jahrhundertelang gab es zwi schen Berg und See keine Straße, sondern nur einen schmalen Weg. Was nicht über den See befördert werden konnte, mußte sich da durchzwängen. Altes Halistätter Holzhaus im sogenannten ,.Römischen". Foto: Maximilian Singer Rudolf Lehr schreibt in seinem Hallstatt-Buch: ..Es ist unmöglich. In Hallstatt nicht zum Ro mantiker zu werden." Jeder Spaziergang durch die Gäßchen und über die vielen Stiegen bestätigt dieses Loblied. Altes Haus am Hall berg. Foto: Maximilian Singer Das Holz ist den Hallstättern neben dem Salz ihr Lebenselement, dem sie sich auch künstle risch verbunden fühlen. Der alte Krippenschnit zer Josef Hemetzberger (Wab-Sepp) bei der Arbeit. Foto: Maximilian Singer

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