Oberösterreich, 30. Jahrgang, Heft 1, 1980

Die Werkstatt „Keramik Haiistatf' Otto Wutzel Natur und Geschichte haben dem alten Sa linenmarkt Hallstatt eine reiche Fülle von Glanzlichtern aufgesetzt. Gudrun Baudisch-Wittke - Bildhauerin, Malerin und Ke ramikerin - konnte ihm eine neue Facette geben. Die von ihr gegründete Werkstatt ,,Keramik Hallstatt" ist zu einem Wertbegriff in der österreichischen Gegenwartskunst geworden. Der Lebensweg von Gudrun BaudischWittke läßt sich deutlich in zwei Abschnitte gliedern. Geprägt und geformt vom Geist der, .Wiener Werkstätte", fand sie für ihre Arbeiten zu nächst einen Schwerpunkt im baukünstleri schen Schaffen. Mit unendlichem Fleiß ge staltete sie eine Vielzahl von Stuckdecken und Plastiken in Kirchen und Profanbauten. Höhepunkte waren u. a. die Mitwirkung an der Ausstattung der Christus-König-Pfarrund Gedächtnis-Kirche In Wien, Neu-Fünfhaus (früher Dr.-Seipel-Dr.-Dollfuß-Gedächtniskirche benannt), eine Berufung durch Clemens Holzmeister nach Ankara in den dreißiger Jahren und Großaufträge bei öffentlichen Bauten in Berlin. Nach dem Krieg fand diese baukünstleri sche Tätigkeit wohl vielfache Fortsetzung und sollte durch Aufträge beim Wiederauf bau des Burgtheaters In Wien und des GoldProfessor Gudrun Baudisch-Wittke an der Drehscheibe. - Darunter die Holzknechtstube in Hallstatt, Lahn 54, nach ihrer Umgestaltung zur,,Keramik Hallstatt". Fotos: H. G. Prillinger kabinetts im Wiener Belvedere eine Krö nung erfahren (die Entwürfe sind vorhan den, Krankheit und denkmalpflegerische Vorsicht verhinderten leider die Ausführun gen), doch gehörte die besondere Liebe der Künstlerin seit 1946 ihrer ,,Keramik Halistatt" (Gründungsdatum I.Juni 1946), die sie unter größten Mühen gemeinsam mit ih rem Gatten Karl Heinz Wittke aufgebaut hat. Hallstatt war zunächst nur das persönliche Refuglum von Gudrun Baudisch. Eine starke Wahlverwandtschaft hatte sie hierher geführt. Sie hatte in reizvoller Lage ein Haus gefunden, Haliberg 16, käuflich erworben 1939, suchte in ihm Entspannung und Erho lung und nahm in der Not der Zeit hier ihr er lerntes Töpferhandwerk wieder auf. Der Traum einer eigenen Töpferwerkstatt konnte erfüllt werden. Im Jahr 1946 gelang der Erwerb einer alten Holzknechtstube in Hallstatt, Lahn 54, die nach und nach aus gebaut wurde und heute noch Standort der Werkstatt ist. Das Gebäude hat trotz Zubau ten seine ursprüngliche Form behalten, die Arbeitsräume atmen eine Atmosphäre der Geborgenheit, wie sie den alten Häusern im Salzkammergut oft eigen Ist. Aus den Fen stern blickt man auf das Seeufer, auf die steile Bergflanke des HIrlatz, hinein in den Talkessel des Waldbaches. Historische ■/r "i ' m 'tlMMMIßJIIMßiaUUm r;.;| j'Kj • rfTTTTTrim T. . m : mm%:m i| .i !.i .

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2