^v?., "i *» ;v ■• ric^-' Schnitzfigur des hi. Woifgang aus dem Ge sprenge (Aufsatz). Foto: Eifriede Mejchar Links: im „Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäier Österreichs" wird der spätgotische Fiügeiaitar im Südchor der kathoiischen Pfarrkirche von Fiaiistatt ais „einer der bedeutendsten Schnitzaitäre Oberösterreichs" beschrieben. Gesamtaufnahme mit geöffneten Fiügein. im Schrein Schnitzfiguren Maria mit Kind, hi. Katharina, hl. Barbara. Darstellungen der Reliefs: Geburt Mariens, Verkündigung, Dar stellung im Tempel, Tod Mariens. Foto: Eifriede Mejchar von Kremsmünster, sie weisen Züge des Astl-Typs auf, so daß auch von daher an Gmunden als Werkstattsitz zu denken sein dürfte. im Bereiche von Kirchdorf und Brixen im Tal fehlt jedoch bis heute jede Spur von Plasti ken des Astl-Typs^2 in diesem Zusammen hang ist vor allem auch auf K. Flolter zu ver weisen, der auf eine Plastik des hl. Lambert in der Ägidiuskirche zu Algen bei Wels auf merksam gemacht hat. In den Bruckamts rechnungen des Welser Bruckmeisters Pankraz Scheibl, 1514, fol. 127, ist diesbe züglich zu lesen: ,,Dem Pildschnitzer gen Gmunden geben heuer des Xllllten Jar an dem Pildt Sannd Lamprecht... 1 tal. d." Diese Plastik weist wiederum typische Züge der Astl-Werkstatt auf, womit unter dem ,,Pildschnitzer gen Gmunden" zumindest ein Werkstattarbeiter des Astl-Typs zu ver stehen sein dürfte^^. G. Kodolitsch nimmt auch den Sitz der Werkstatt im Saizkammergut an, von wo sich ihr Einfiuß bis in das obere Murtal erstreckte^". H. Decker entschließt sich ebenso für diese Lokaiisierung, wobei er in teressanterweise aber auch die Tatsache berücksichtigt und überzeugend zu erkiären versucht, daß auch im oberen Ennstai, wie noch genauer zu zeigen sein wird, der AstlTyp stark vertreten ist. Er erkiärt diese Ver bindung dadurch, daß Asti, der im Bereich des Stiftes Kremsmünster (Gmunden) und des Stiftes Admont (oberes Ennstai) arbei tete, dies eben deshalb konnte und so gleichsam zwischen den beiden Abteien ausgetauscht wurde, weil zwischen Kremsmünster und Admont eine kollegiaie Zusammenarbeit herrschte. Der Asti-Typ könnte also im obersteirischen Ennstai eine Art ,,Fiiiaie" gehabt haben^®. Gerade auf Grund der vielen Astl-TypWerke im Ennstai spricht Garzaroili-Thurnlackh von einer ,,saizburgisch-Qberösterreichischen Unternehmerwerkstatt", wobei seiner Ansicht nach im oberen Ennstai die ,,ureigene Domäne" des Künstlers anzu nehmen ist, also auch dorthin wahrschein lich sein Werkstattsitz zu verlegen sein dürfte^®. Trotzdem meine ich, wie das bereits 1956 dargelegt worden ist^^ daß allein schon die namenskundiichen Untersuchun gen selbst bei gleichem Bestand der Plasti ken in Oberösterreich und Steiermark doch Oberösterreich ais Sitz des Astl-Typs bei nahe eindeutig erkennen iassen. Diese An sicht von Garzarolli-Thurniackh kann auch nicht durch die Beobachtungen von R. Kohibach gerettet bzw. gestützt werden. Dieser hat auf einen Meister ,,Leonhardten zu Rot tenmann" hingewiesen, der 1521 für den Chor der ehemaligen Augustinerchorher renkirche in Rottenmann gearbeitet hat und von 1508-1511 zwölfmai genannt wird^®. Daß dieser Künstler mit Astl in unbedingte Verbindung gebracht werden kann, schei tert schon daran, daß der Taufname Astls auf Grund der inschrift auf dem Beschneidungsrelief nicht eindeutig klärbar er scheint. Andere Versuche bestanden darin, Astl und seine Werkstätte mit Salzburg zu verbinden. Hier machte G. Schodterer in ihrer Inns brucker Doktorarbeit über den Flügeialtar von Gampern auf eine Notiz in den Rech nungen des Erzstiftes St. Peter in Salzburg, 1497, aufmerksam, nach dereinem ,,Leonhardus mensator" auf dem Mönchsberg für einen Pontifikalsitz und für Chorschranken im Jahre 1497 40 rheinische Gulden ausge händigt worden sind^®. Daran zu denken, daß dieser ,,Leonhardus mensator" mit Astl identisch sein könnte, ist schon deshalb unmöglich, weil dazu alle nötigen Vergieichsbeispiele fehien. Dazu kommt noch die Feststellung von F. Kieslinger, der sagt: ,,Mit Salzburg selbst haben die Werke unse res Meisters ebenfalls nichts zu tun. Salz burg übte bis in erstaunlich späte Zeit geo metrisch eckiges Knitterwerk, um dann plötz lich mit dem kräftigsten Pathos des Andreas Lackner einzusetzen und daneben eine ... Kleinkunst zu üben, wie der unbekannte Meister von Irrsdorf, vielleicht Meister I.P.®"." Auch Passau scheidet, trotz gegenteiliger Bemühungen von R. Kohibach, aus^T Schließlich haben sich einzelne Forscher noch um Wels bemüht. Hier ist vor allem R. Reicherstorfer zu erwähnen. Da wird zu nächst in den Welser Lichtamtsrechnungen 1520 ein ,,Lienhart maller" entdeckt®®, eine Identifizierung mit Asti erscheint jedoch un möglich. Weiter wird von Reicherstorfer ein Tafelbild ,,Wochenstube der hl. Anna" Im Welser Stadtmuseum erwähnt, das auf der Bettdeckenborte eine Inschrift enthält: ,,Wels 1502 AL". Abgesehen davon, daß schon die Leseweise als „Wels 1502 Astl Lienhard" höchst problematisch ist, fehlen alle Stilelemente, die eine Ähnlichkeit mit dem Asti-Typ erkennen lassen. Dasselbe gilt von einem Relief,,Verkündigung an Ma ria" aus St. Marien bei Neuhofen, heute in Linz, das auf Grund einer angebiichen Stiiverwandtschaft mit Reliefs am Hallstätter Altar als Beweis für einen Werkstattsitz des Asti-Typs in Wels angesehen wurde®®. Schließlich wagt sich Reicherstorfer noch mit der Behauptung an die Öffentlichkeit, daß Wels als Im Mittelpunkt mehrerer Klö ster gelegene oberösterreichische Hand werker- und Handeisstadt auch in seiner Umgebung Werke des Asti-Typs vorzuwei sen habe®".
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2