Oberösterreich, 30. Jahrgang, Heft 1, 1980

Die Bedeutung der Österreichischen Salinen für den Fremdenverkehr im Saizkammergut Othmar Schauberger Eine Gegend wird für den Fremdenverkehr umso anziehender, je mehr sie dem Gast an Entspannung, Erhoiung und Unterhaitung bieten kann. Die wichtigsten Vorraussetzungen hiefür sind zum ersten eine reizvolle Landschaft und zum zweiten aile Einrich tungen, die es dem Gast ermögiichen, die Schönheiten der Natur zu nützen und je nach Neigung zu genießen. Das Salzkammergut mit seinen waldreichen Bergen, freundlichen Taiweitungen und ro mantischen Seen erfüilt die erste dieser Voraussetzungen in hohem Maße. Sein Name weist aber auch auf die große Bedeu tung hin, weiche die Salzvorkommen dieser Gegend für seine wirtschaftliche Entwick lung von jeher hatten und auch heute noch - nicht zuletzt für den Fremdenverkehr - ha ben. Die Spuren der ältesten Besiedlung des Salzkammergutes reichen bis in die jüngere Steinzeit zurück. Sie sind zweifellos mit den Salzvorkommen bei Flallstatt und Ischl, die sich durch Solequellen zuerst bemerkbar machten, in Verbindung zu bringen. Schon in der Bronzezeit begannen um 1200 v. Chr. bergbaukundige Angehörige eines illyri- •S,/ • I "aFü , i., f1 ;■>Ao ,*v7 , a-aoi-r-trtö-' ' Oben: Gedenkstein am Hallberg-Weg an die ,,Visitation" des Hallstätter Salzberges durch Kaiser Maximilian I. am 5. 1. 1504.- Darunter: Motiv vom Soleleitungsweg zwischen Hallstatt und Gosaumühle. Fotos: Maximilian Singer sehen Voiksstammes in Haiistatt mit dem Salzabbau, der in der Flallstattzeit (ältere Eisenzeit, 800 bis 450 v. Chr.) seinen Hö hepunkt erreichte, aber auch von den fol genden Kelten noch weiterbetrieben wurde. Die Funde aus dieser Zeit deuten auf schon damals lebhafte Handeisbeziehungen mit Nord- und Südeuropa, so daß man - cum grano salis - bereits von einem prähistori schen Fremdenverkehr im Salzkammergut sprechen könnte. Gegen Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. kamen die Römer ins Land und, vom ,.wei ßen Goid" angelockt, auch nach Hallstatt. Die Überreste ihrer Villen in der Lahn bei Haiistatt und am Nordufer des Attersees beweisen, daß sie sich in dieser Landschaft zumindest als,,Sommerfrischler" ganz wohl gefühlt haben, bis sie im 5. Jahrhundert n. Chr. von der Völkerwanderung überrollt wurden. Ob damals der Salzbergbau in be schränktem Umfang weiterbetrieben wurde oder vorübergehend ganz zum Erliegen kam, ist uns nicht überliefert. Es gibt aber ab dem 9. Jahrhundert urkundliche Belege da für, daß in Hallstatt wieder Salz gewonnen und um diese Zeit auch der Salzbergbau am i ffccv i . -.4^ vX ••f V, . I'- s.' ',,1! .'S V - —*v>-. "V- \ I • . ,\Vi ■ ■ xi.r" mmi wMm

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