Oberösterreich, 29. Jahrgang, Heft 4, 1979

Bücherecke Hans Sturmberger - Aufsätze und Vorträge Zum 65. Geburtstag von Dr. Hans Sturmberger, der auf den 29. Jänner 1979 gefallen ist, ehrte das Oberösterreichische Landesarchiv seinen lang jährigen verdienstvollen Direktor mit der Heraus gabe eines Sammelbandes von Aufsätzen und Vorträgen. Aus seinem reichen Lebenswerk wurde eine Auswahl von Veröffentlichungen ge troffen, die zu verschiedenen Anlässen in ver schiedenen Zeltschriften erschienen sind. Auch in unserer Zeitschrift ,,Oberösterreich" war Dr. Sturmberger mehrmals Mitarbeiter - seine bisher letzte Veröffentlichung ,,400 Jahre Schloß Klaus" erschien im Jahrgang 28(1978). Unsere Leser werden sich mit Vergnügen an diese vor zügliche Abhandlung erinnern, die zeigt, wie in teressant ein iokaihistorisches Thema in größere geschichtliche Bezüge eingeordnet werden kann. Dieses Streben kennzeichnet alle Arbeiten die ses Historikers. Die Herausgeber bemühten sich um eine sorgfäl tige Zusammenstellung. Sie ordneten das Mate rial nach vier Sachgruppen: I Gestalten und Ereignisse des konfessioneilen Zeitalters II Zur Geschichte Österreichs und seiner Ver fassung III Das Land ob der Enns IV Skizzen und Porträts Für die Einführung wurde Universitätsprofessor Dr. Adam Wandruszka gewonnen, Studienkol lege des Jubilars, der seinen Beitrag bezeich nenderweise ,,Weitgeschichte und Landesge schichte im Werk Hans Sturmbergers" betitelte. Ein Satz sei herausgegriffen:,,Wie sehr er bei al len scheinbar nur der oberösterreichischen Lan desgeschichte gewidmeten Untersuchungen und Abhandlungen doch stets die allgemeine europä ische und Weltgeschichte im Blick behält und beide Bereiche wechselseitig füreinander frucht barzu machen sucht,zeigt die folgende Auswahl seiner Arbeiten . . ." Sie beruhen in erster Linie auf intensiven Quel lenstudien im Oberösterreichischen Landesar chiv. Wo sich die Notwendigkeit ergab, wurden auswärtige Archivaiien herbeigeholt,oft mühsam und langwierig. Darüber kann ein Urteil abgeben, wer die Entstehung der Bücher,,Georg Erasmus Tschernembi. Religion, Libertät und Widerstand" (1953) und ,,Adam Graf Herberstorff. Herrschaft und Freiheit im konfessionellen Zeitalter"(1976) miterlebt hat. Dr. Hans Sturmberger hat beide Biographien und so auch alle seine Arbelten, auch die kleinsten Aufsätze, erst dann abge schlossen, wenn er sicher sein konnte, totale Quellenforschung geleistet zu haben. Er war da bei zu sich selbst immer sehr streng. Die Bibliographie über Dr. Sturmberger umfaßt fünf selbständige Veröffentlichungen, also Bü cher, und 73 Aufsätze bzw. Abhandlungen. Au ßerdem war er langjährig Mitarbeiter am ,,Urkundenbuch des Landes ob der Enns". Aus diesem reichen Werkbestand sind in vorliegendem Sammelband 29 Arbeiten, oft nur kleine Skizzen, meist jedoch gewichtige und umfangreiche Ab handlungen zusammengefaßt. Es kann nicht Aufgabe dieser Rezension sein, darüber einen kritischen und detaiiiierten Bericht zu geben. Zu Kritik wäre auch nirgends ein Anlaß zu finden. Ich möchte vielmehr versuchen, die Leitlinien im Le benswerk dieses Historikers herauszustellen, wie sie sich gerade in dieser Veröffentlichung deutlich erkennen lassen. Dr. Hans Sturmberger war in erster Linie Ge schichtsforscher. Von seinen intensiven Quel lenstudien war bereits die Rede. Im österreichi schen Institut für Geschichtsforschung erlernte er sein Handwerkszeug, das er nie mehr ablegtesehr zum Unterschied vieler Historiker der Ge genwart, die sich mit Interpretationen, also Aus legungen der Geschichte, begnügen, somit den Kardinalfehler begehen. In die Vergangenheit Maßstäbe und Ansichten der Gegenwart hinein zulegen. Dadurch können nur subjektive Geschichtsvorsteiiungen gewonnen werden. Die Objektivität geht verloren. Auch die Ausrede,daß jede Zeit die Geschichte neu sehen und schreiD I P L O M - I NG E N I E U R E BEER&JANISCHOFSKY STEYR,HOFERGRABEN 13- TEL.07252/22577-78-79 HOCH-, TIEF-, STAHLBETON- UND STRASSENBAU

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