Oberösterreich, 29. Jahrgang, Heft 4, 1979

Plakat der „Elektrischen Landes-Industrie-, Forst- u. culturhlstorlschen Ausstellung Stadt 1 Steyr" im Jahre 1884 und Schloß Voglsang, 1 erbaut von Josef Werndl, Im Schmuck anläßlich ' dieser Ausstellung (Aquarell von Franz Hölzl- W huber), Fleimathaus Steyr. g Foto: A. C. Kranzmayr P IM I ttJ' Filiipi Äff t 'ffl (<3 V I J L '^iiiterietu^rotcctomte iv S' (^nßcnoä>\ari'iiu6tpig 11',i i i SÄiiiiiäiÄh '!■ if-A . «■' r'gPIMI^' I Ig <' I V I 1,. '"•.•ÄÄ-i. f I 4" ^ ^ f ! ■ Obor-Oo'ötcmnc . .--iL porbuinVn iiu! ki;\lickii i£c>rarL'i; lVll;'jl\'lu^.|yuiy«: k i | aüjr Art, Ibänjcr-Jurn Jcsloi: ol-,.d;. A C^^röffnuntT^ 2. Aiit^uet . Öcl;»luoö30.6(?vt''"^l'ör 1884. 4 3a6dentral(5ömik\ ^8 ; ü » « n I » L ! I -Ml r Elf 5äv: Hinterlader aus dieser Fabrik allgemein heißt, ist jedoch eine Erfindung Karl Holubs, Werndls erstem Mitarbeiter und Werkmei ster, seinem späteren ersten technischen Direktor. Die Niederlage der Österreicher durch die Preußen bei Königgrätz im östli chen Böhmen im Jahre 1866 - die Preußen schössen aus Hinterladern, während die Österreicher noch das Pulver in ihre Vorder lader stopfen mußten und daher nicht so schnell und so oft schießen konnten - hatte 1868 die erste große Bestellung dieses Holub-Gewehres durch die österreichische und ungarische Heeresverwaltung und den Umbau von 80.000 Vorderladern ausgelöst. Es kommt auch zu Lieferungen nach Deutschland (kaiserliche Kriegsverwaltung und Königreich Sachsen), Griechenland, Montenegro, Persien, China, Frankreich, Chile und immer wieder zu Aufträgen der österreichischen Kriegsverwaltung. Josef Werndl kauft als bevollmächtigter Gene raldirektor auch die verschiedenen neuen Gewehrpatente auf, das System Kropatschek mit Gasverschluß, das System Kropatschek mit 8-mm-Kaliber, das zur gene rellen Einführung des Kleinkalibergewehrs führt. Karl Holub verbessert seine Erfindung und auch das System Mauser (die Brüder Paul und Wilhelm Mauser haben auch das erste Maschinengewehr, das M 1871, kon struiert) kommt zum Zug. Bis zum Jahre 1884, fünf Jahre vor dem Tod Werndls, er zeugte die österreichische Waffenfabriks AG 2,120.000 Stück Gewehre, baute 500.000 Gewehre um. Eine ständige Erwei terung und Vergrößerung der Fabriksge bäude in Steyr (und auch in Letten) war die Folge. Die Militärkommissionen der ver schiedenen Staaten und Länder, die die Werndlschen Gewehre kauften, meist hö here öffiziere, gaben einander die Türklin ken in die Hand. Die Erzeugung elektrischer Aggregate und Glühlampen - als Überbrückung eines Pro duktionsausfalles im Waffengeschäft - wurde bereits erwähnt. Sicherlich hätte es

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