Oberösterreich, 29. Jahrgang, Heft 4, 1979

+ SGILLV(M •) GVND(AKARI) ■ DE • STYRE Schildsiegel des eigentlichen Stammvaters der Starhemberger, Gundakar III. von Steyr, mit dem otakarischen Panther in „geminderter" (= halb verdeckter) Form. Zeichnung: Anthony Siegenfeld (1900) nach dem Orig, im HHStA. Wien, 1228 Juii 17. + S ■ GVNDAGHORI ■ DE • ST(0)RCHENBERCH Siegel Gundakars IV. von Starhemberg, in der Urkunde ,,de Steinpach", mit dem wach senden Panther im Wappen. Zeichnung: Anthony Siegenfeid (1900) nach dem Orig. im STiA. St. Florian, 1240 Dez. 1. "ä eil '■ 4 Das aus der oberen Hälfte des otakarischen Pantherschildes und den unteren zwei Drittein des österreichischen Bindenschiides kombinierte Stadtwappen von Enns, dessen erster Gebrauch durch einen Siegeiabdruck auf einem Schrift stück vom 27. März 1294 im Stiftsarchiv St. Flo rian nachweisbar ist, gilt als Zeichen des zur Zeit seines vermutlichen Entstehens in den vierziger Jahren des 13. Jahrhunderts regierenden ba benbergischen Landesfürsten und ,,Stadtherrn" Friedrich Ii., der diese beiden Wappenbiider als Herzog von Österreich und Steier schon 1230 in seinem (doppelseitigem) Münzsiegei führte. 5 Der Panther als heraldisches Famiiienemblem dieser beiden zum Uradei des Landes zäh lenden Geschlechter fand auch Aufnahme in ei nige alte und neue Ortswappen Oberösterreichs. -So erinnertder blaue wachsende Pantherin den Wappen von Windhaag bei Freistadt aus dem Jahre 1641 und Zwettl a. d. Rodi aus dem Beginn des 17. Jahrhunderts an die Starhemberger als damalige Patrimoniaiherren dieser beiden Mühiviertier Märkte. Waizenkirchen und Neuhofen a. d. Kremsführen seit 1593 bzw.dem 17. Jahrhun dert in ihren Marktwappen den goldenen Panther in Blau, das Wappenbiid der Losensteiner als Herrschaftsinhaber von Weidenholz und Gschwendt. - Drei Gemeinden des Bezirkes Steyr-Land nahmen in den letzten zwanzig Jah ren als historische Reminiszenz den Panther in ihr neuzeitliches Gemeindewappen auf: Garsten wählte 1958 den silbernen Panther in der vorde ren blauen Hälfte des gespaltenen Marktwap pens zur Erinnerung an die Otakare als Gründer und Wohltäter des Stiftes. Losenstein übernahm 1967 als Hinweis auf die einstigen seit dem 13. Jahrhundert hier seßhaften Burgherren die erste Form ihres Geschlechtswappens, den wachsenden (halben) silbernen Panther in der blauen oberen Hälfte, Wolfern wählte 1975 das Losensteiner Stammwappen in der späteren Farbgebung zur Erinnerung an den zu Beginn des 15. Jahrhunderts hierais neues Verwaltungszen trum errichteten Herrschaftssitz Losensteinieithen. Literatur + S • GVNDACHERI • DE • LOSENSTAIN Siegel Gundakars III. von Losenstein aus dem jüngeren Stamme der Herren von Steier; ursprüngliches ,.gemindertes" Wappen wie die Starhemberger; zwanzig Jahre später und in allen folgenden Wappen der Losensteiner wird der Panther in ganzer Gestalt dargestellt. Zeichnung; Anthony Siegenfeld (1900) nach dem Orig. im StiA. Admont, 1293 Sept. 12. Anthony Siegenfeid, Das Landeswappen der Steiermark. Forschungen zur Verwaltungs- und Verfassungsgeschichte der Steiermark. Bd. 3 (Graz 1900). Oskar Mitis/Franz Gail, Die Siegel der Babenber ger. Urkundenbuch zur Geschichte der Baben berger in Österreich. Bd.3(Wien 1954). Heinrich Appeit, Die Entstehung des steirischen Landeswappens. In: Festschrift für Julius Franz Schütz(Graz 1954). Klemens Stadler, Die Gemeindewappen des Freistaates Bayern. Deutsche Wappen,Bdd.4,6 (Bremen 1965, 1968). Wappen in Bayern. Ausstellungskatalog der staatlichen Archive Bayerns Nr.8 (München 1974).

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