Rechts: Stadtpfarrkirche Steyr, RenaissanceTaufbecken mit Zinnreiiefs, 1569. Foto: Dr. E. Widder 4'1 Stadtpfarrkirche Steyr, Detaii vom sogenannten ,,Laxenburger Fenster" mit Darsteiiung des Auferstandenen, 1. Häifte 14. Jahrhundert. Foto: Dr. E. Widder Die ältesten Kunstwerke,die sich in der Kir che befinden, sind die in einem Fenster im Südschiff zusammengefaßten Glasgemäidefragmente. Am sogenannten Laxenburger Fenster kann man eine Sammlung von Glasmalereien der beginnenden Gotik bis zum Ende des 15. Jahrhunderts studieren. Die fragios wertvollsten Stücke sind die Scheiben mit der Darstellung Herzog Leo polds, des auferstehenden Christus und der Markgräfin Agnes um 1300. Sie stammen aus der ehemaiigen Capeila speziosa in Klosterneuburg und gelangten nach Ab bruch der Privatkapelle Herzog Leopolds des Glorreichen 1799 nach Laxenburg. Von hier aus brachte man sie nach Steyr, wo sie als Ersatz für die nach Laxenburg gebrach ten ehemaligen Steyrer Scheiben einge setzt wurden. Die Figuren zeigen in den Gewandsäumen die Überwindung desspät romanischen Zackenstils und den Durch bruch des schönlinigen Stils der Frühgotik. Ein weiteres beachtenswertes Glasfenster von 1523, also nach dem schicksalhaften Brand,wurde von der Familie Pichler gestif tet. Es stellt in einer großen Komposition den Tod und die Krönung Mariens dar und ist ei nes der wenigen bedeutenden Glasge mälde der Renaissanceepoche, die sich in Österreich erhalten haben. Der ikonographisch interessante Bestand und Bezüge zur Kunst des älteren Holbein weisen das Fenster ais importstück eines Künstiers aus dem nürnbergisch-augsburgischen Kreis aus. Nicht zuletzt sei auf das kelchförmige Re naissance-Taufbecken in der Turmkapelie hingewiesen. 1569 aufgestellt, bringt es ein bemerkenswertes theologisches Pro gramm. Auf 14 gegossenen Zinnreiiefs wer den die Vorbiider der Taufe abgebildet und eine allegorisch verschlüsselte Anspielung auf die konfessionellen Gegensätze zwi schen Katholizismus und Luthertum,welche
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