Oberösterreich, 29. Jahrgang, Heft 4, 1979

Das zweite bekannte Siegel der Stadt Steyr mit der in gotischen Minuskeln gestalteten Umschrift + siglllvm ■ clvivm • clvitatls • styre Gebrauch seit 1392 belegbar. Zeigt Im Vierpaß zwei kleine gezinnte Türme, dazwischen ein großes, Ins untere Segment des Vierpasses reichendes Pantherwappen. Darüber Im oberen Segment der schräg gestellte landesfürstliche Bindenschild. Foto: Alfred Thiele, OÖLA. Linz; Siegelabdruck 1438 Mal 24, StIA. Garsten, Urk. Nr. 420. Das erste bekannte Wappensiegel von Steyr, gotische Minuskel Im Schriftband: ■ der • statt ■ stelr • klalner ■ secret aus dem Beginn des 16. Jahrhunderts. Zeigt Im halbrunden Renalssance-Tartschenschlld den gut stilisierten Panther - allerdings ohne Hörner- als endgültiges heraldisches Stadtwappen. Foto: Alfred Thiele, OOLA. Linz; Siegelabdruck 1511 Juni 6, StIA. Garsten, Urk. Nr. 498 Siegel des 1786 eingerichteten juridischen Magistrates Steyr. SIGILLUM ■ CIVITATIS ■ STYRENSIS Das mit dem österreichischen Herzogshut bekrönte Panther-Stadtwappen wurde zum Brustschild des k.u.k. Doppeladlers, über dessen Köpfen die Kaiserkrone schwebt. Foto: Alfred Thiele, OÖLA. Linz; Siegelabdruck 1791 Jan. 28, StA. Freistadt, Akten Sch. 192. stehenden Herren von Steler, Burggrafen der Steyrburg und bis in das beginnende 13. Jahrhundert Untervögte von Garsten, übernahmen ebenfalls das Wappentier der Otakare als Geschlechtswappen mit der Minderung durch Überdecken der unteren Schildhälfte: Gundakar III. beurkundete 1228 einen Sendbrief für das Kloster Spital am Pyhrn mit seinem schildförmigen -F SIGILLVM ■ GVNDAKARI • DE • STYRE,das dieses Wappen mit dem ,,halben" Panther erstmals zeigt (HHStArchiv Wien). Das selbe Wappenbild begegnet uns auch im Siegel seines Sohnes Gundakar IV. von Steier-Steinbach-Starhemberg (-F • S • GVNDAGHORI • DE•STORGHENBERCH) auf einer Urkunde vom 1. Dezember 1240 im Stiftsarchiv St. Florian.- Gleichfalls mit dem aus dem Schildfuß wachsenden Pan ther siegelte ,,GVNDAGHERI DE LOSENSTAIN" aus der jüngeren Linie der Grafen von Steier eine Urkunde vom 12. Septem ber 1293 (Stiftsarchiv Admont); erstmals nachweisbar im Siegel ,.Johannis de Losenstain" auf einer Urkunde vom 1. Mai 1313 im Stiftsarchiv Lambach wird die Min derung des Panthers im Losensteiner Wap pen aufgegeben, das Wappentier erscheint von da an in den Siegeln und Wappenbü chern, auf Bauwerken und Epitaphien in seiner ganzen Gestalt. Die Farben der nur aus den Siegeln bekann ten Wappenschiide der Otakare sind nicht bekannt,jedoch können wir aus den ersten verläßlichen farbigen Darstellungen der Wappen ihrer Ministerialen ,,von Steier" einwandfrei darauf rückschließen; sie müs sen in den Farben gleich gewesen sein, sonst wäre die Minderung des Herrenschil des durch die,,Halbierung" des Wappentie res nicht erforderlich gewesen. Die älteste Farbdarstellung des Wappens der Herren von Starhemberg enthält die Wappenrolle von Zürich ausca.1335/1345: In Weiß aus rotem Schildfuß wachsender gehörnter blauer Panther. In derselben Farbgebung erscheint das Wappen Kaspars Starhemberg im Bruderschaftsbuch von St. Ghristoph am Arlberg (ca. 1400), des gleichen die Wappenzeichnung der ,,Hern von Starchemberg" in Konrad Grünenbergs Wappenbuch aus dem Jahre 1483.-Die er ste Darstellung des Wappens der Losen steiner in seiner ursprünglichen Farbge bung-weißer Panther in blauem Schild-ist im Wiener Minoriten-Nekrologium neben der Eintragung für Dietmar III. (f 1354) er halten; das Wappen Bernhards I. von Lo senstein ca. 1408 im St.-GhristopherusBruderschaftsbuch vom Arlberg zeigt die in dieser Generation stattgefundene Farbän-

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