Oberösterreich, 29. Jahrgang, Heft 4, 1979

Mit dem Anschluß ans Deutsche Reich im März 1938 stieg der Absatz von Autos. Die Presse tat damals ein übriges, um eine Au tomobil-Euphorie herzustellen. Österreich habe nur einen Kraftwagen auf147 Einwoh ner, Deutschland bereits einen auf 47, meinte die Lokalzeitung am 10. April 1938 und behauptete,der Anschluß werde ein ra pides Anschwellen der Autoerzeugung im Werk mit sich bringen. Damais annoncierte man die Steyrer als ,,Der deutsche Quali tätswagen. Autobahnfest und bergfreudig. Prompt lieferbar". Die Steyrer seien ,,der Wagen der Ostmark", hieß es in einer An kündigung vom 22. Mai 1938, wo eine Preis senkung angekündigt wurde: alter Preis (RM) 50 3.000 2.750 200/220 Innenl. 5.000/6.600 3.900/5.500 200/220 Cabrio 5.660/7.260 4.900/6.400 630 Chassis 6.660 5.000 630 Innenl. 4-/6sitzig 8.660/10.000 7.000/7.800 630 Cabrio Keinl. 10.000 9.000 1938 kam der verbesserte Typ 55 heraus, dessen Motor mit 1150com Hubraum 25 PS leistete. Vom 50 und 55 wurden etwa 13.000 Exemplare gebaut. Als letzte Steyr-PKW wurden 1941 750 Stück 220 erzeugt. Dann wurde nur mehr für den Weltkrieg gearbeitet. Wie viele SteyrPKW wurden nun zwischen 1920 und 1941 gefertigt? Es waren insgesamt 56.448 neuer Preis (RM) 3.900/5.500 4.900/6.400 Stück. Dazu kamen bis 1944 noch 4911 LKW,27.187 Spezialfahrzeuge und Gelän dewagen und 1019 Daimler-Spezialfahr zeuge. Es läßt sich denken, daß man nach 1945 wieder an einen PKW-Bau dachte,doch die Schwierigkeiten waren zu groß, und man schritt an den Bau von Nutzfahrzeugen. 1948 kam aber ein Abkommen mit Fiat in Tu rin/Italien zustande,deren Produkte seither als Steyr-Fiat in Österreich verkauft werden. In einem Fall aber knüpfte Steyr an alte Autotradition an, als man nämlich 1953 dem Fiat 1900 mit amerikanisch gestylter Pon tonkarosserie einen Steyrer 2000-Motor einpflanzte, der heute noch einen guten Namen hat. Anfangs hatte er 65 PS, was damals eher viel war und für gut 130 km/h reichte. Besonders das Steigvermögen war enorm. Später kam dann der sportliche 2300-Motor mit 97 PS und der mit diesem ausgestattete Grand-Vue, ein zweitüriges pfostenloses Coupe auf der Basis des 1900-Fiat, gehörte um 1956/57zum Traum meiner Kindheit. Die Vorstellung der eben falls schnellen 1800/2100 Fiat mit unerhört schönerTrapezIinieim Jahr 1959 ließen den eigenen Motorenbau in Steyrzu einem Ende kommen. Es waren ohnedies nicht viele 2000 und 2300, die den Weg zum Käufer fanden. Kleinwagen-Motorenbau wurde da für in Graz seit 1957 betrieben, als man dem Fiat 500 einen Puch-Motor mitgab, und seit 1979 gibt es den Puch-Mercedes 230 G,ei nen robusten Geländewagen, der interna tional Sensation machte. 1979 wurde In Steyr auch der Grundstein zu einem Werk gelegt,das wieder Motorenbau auf höchster technischer Ebene nach Steyr bringt: das Steyr-BMW-Motorenwerk. So steht die Steyr-Daimler-Puch-AG heute in enger Verbindung mit zwei der technisch allerer sten Autmobilfabriken der Welt; In einem gewissen Sinn auch Hommage für den technisch fortschrittlichen Bau von Perso nenkraftwagen, der in Steyr von 1920 bis 1941 betrieben wurde. Literatur: Am umfassendsten berichtet über Steyr-Autos Halwart Schräder, Geliebte alte Automobile, Wels, o. J., S. 236-245 (mit schönen Fotos). Schräder scheint Steyr zu mögen, denn gerne venweist die von ihm maßgeblich betreute Oldtimer-Fachzeitschrift ,,Automobil- und MotorradChronik" auf Steyr: 1974/4 Steyr-Opel; 1976/9 Steyr XXX 1931; 1978/1 Typ XXX S 1932; 1977/8 Rennwagen aus Steyr; 1979/1 Steyr-Fiat. Auf Buch und Zeitschrift möchte ich hiermit nachdrücklich hinweisen! Hans Seper, 100 Jahre Steyr-Daimler-Puch A.G. 1864-1964, in: Blätter für Technikgeschichte H. 26(Wien 1964). Artikel und Annoncen in der Steyrer-Zeitung: 1926/58 (Annonce), 1926/131 (Typ XII), 1928/20, 67,69(Sternfahrt), 1929/152(Annon ce), 1930/2f(Kündigung Porsches), 1930/4, 11, 21,25f,35,61, 107; 1931/3(Sonderausstellung von Steyr und Austro-Daimler), 1934/137 (Typ 50), 1935/134 (Abschied Jentschkes), 1936/28, 89f(Typ50),1937/10(Wiener Messe),1938/15, 18, 21, 32f; 1953/24 (2000). METALLBAU FRATU FRANZ TUMA 4400 GARSTEN,SATTLERSTRASSE 10 TEL. ö 72 52/24 7 33 PRIVAT:07252/37725 Stahl und Aluminium Fenster Türen Tore Portale Hueck-Systemprofile Rundbögen-Sonderanfertigungen Durchführung sämtlicher Reparaturen der von der Firma Euromarketing Ges. m. b. H., vormals Brüder Riha, gelieferten Fenster und Türen (mit Öriginal-Ersatzteilen)

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